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"Open Up"-Konzert mit Florian Noack
Eine ungewöhnliche Kombination

Florian Noack blinzelt auch gerne über den Tellerrand hinaus: An den Einflüssen des Jazz ist er sehr interessiert, er transkribiert auch selber Werke für das Klavier. Und auch für Komponisten, dessen Werke selten gespielt werden, hat er einen Blick - etwa Anatoli Ljadow und Nikolai Medtner.

Am Mikrofon: Jonas Zerweck |
    Ein Mann sitzt auf dem obersten von drei übereinander gestapelten Stühlen und hält eine Teetasse vor sich. Man sieht ihn seitlich, der Hintergrund ist bläulich, er trägt einen hellen Anzug.
    Der Pianist Florian Noack hat sein Konzert nur für die Radiohörerinnen und -hörer gespielt. (William Beaucardet)
    Stilistisch trennt diese beiden Genre einiges. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass zeitlich nur wenige Jahre zwischen ihnen liegen. Florian Noack stellte in seinem Konzert ohne Publikum romantisch bis spätromantische Werke von Brahms, Ljadow und Medtner in der ersten Konzerthälfte, Musik, die sich stilistisch rund um die jazzigen 20er-Jahren sortiert, in der zweiten gegenüber. Insgesamt spielte er ein Programm, in dem einige Unbekannte auf echte Klassiker trafen. In der ersten Hälfte etwa Brahms berühmte 6 Klavierstücke, aus denen vor allem das Intermezzo in A-Dur meist gespielt wird, und Ljadows "Variationen über ein polnisches Thema". Die zweite Hälfte lebt von ihrem Witz und Esprit: In "Isoldina" verarbeitet Clément Doucet Themen aus Wagners "Tristan und Isolde" und Florian Noack beweist sich als pfiffiger Arrangeur.
    Anatoli Ljadow
    Variationen über ein polnisches Thema, op. 51
    Nikolai Medtner
    aus "Vergessene Weisen", op. 40
    Johannes Brahms
    6 Klavierstücke, op. 118
    Maurice Ravel
    Sonatine
    Francis Poulenc
    Trois mouvements perpétuels
    Clément Doucet
    Isoldina
    Ernst Fischer
    Die träumende Melodie
    Kurt Weil / Florian Noack
    Die Moritat von Mackie Messer
    George Gershwin
    The Man I love
    Do it again
    George Gershwin / Florian Noack
    What causes that
    Florian Noack, Klavier
    Aufnahme vom 17.12.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln