Standort-Entscheidung
OpenAI eröffnet Niederlassung in München

Einer der führenden Konzerne bei Künstlicher Intelligenz, das US-Unternehmen OpenAI, drängt auf den deutschen Markt. Der Entwickler der bekannten Software ChatGPT kündigte in San Francisco an, eine Niederlassung in München zu eröffnen. Ein Firmensprecher erklärte, Deutschland sei ein wichtiger Markt in Europa.

    Eine Illustration von OpenAI auf einer Tastatur
    Das Logo des ChatGPT-Anbieters OpenAI (picture alliance/NurPhoto/Beata Zawrzel)
    Aus keinem anderen Land im europäischen Gebiet gebe es mehr Abonnements für ChatGPT. Konzernchef Altman sagte, Deutschland sei für sein technisches Know-How und industrielle Innovationen bekannt. Neben der Einstellung von Fachkräften strebt OpenAI auch weitere Kooperationen mit deutschen Universitäten an.
    In der bayerischen Landeshauptstadt sind bereits die Deutschlandzentralen von US-Tech-Konzernen wie Apple und Microsoft.

    OpenAI räumt EU-Datenschutz mehr Raum ein: Auch künftig Server in Europa

    Wie das US-Unternehmen weiter mitteilte, sollen europäische Kunden und Entwickler die Möglichkeiten erhalten, Daten ihrer Konversationen mit Chatbots auf Servern innerhalb der Europäischen Union zu speichern. Dies helfe Organisationen, die in Europa tätig seien, die Regeln zur Datensouveränität einzuhalten, hieß es zur Begründung.
    US-Technologieunternehmen sehen die europäischen Vorschriften zu Fragen der personenbezogenen Daten und der Künstlichen Intelligenz oft als Hindernis für ihre Entwicklung auf dem Kontinent.

    München: Nicht erster Standort in Europa

    OpenAI hat Europa zu einer Priorität bei der Einrichtung seiner weltweiten Büros gemacht, mit Standorten in Paris, Brüssel und Dublin. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen hat auch Büros in New York und Singapur.

    Forscher warnen vor Gefahren

    Die Ankündigung erfolgte im Vorfeld eines Weltgipfels über künstliche Intelligenz in Paris, auf dem Branchenvertreter aus über 80 Ländern zusammentreffen werden. Rund 100 Wissenschaftler warnten vor einem "Kontrollverlust" bei der KI und forderten eine stärkere staatliche Regulierung. Neben bereits bekannten Gefahren wie falschen und irreführenden Inhalten gebe es immer mehr Beweise für "zusätzliche Risiken wie biologische Angriffe oder Cyberattacken", sagte der Computerwissenschaftler Yoshua Bengio im Vorfeld des KI-Gipfels. Er stellte den ersten internationalen KI-Sicherheitsbericht vor, an dem rund 100 Experten aus 30 Ländern beteiligt waren. Bengio leitete den wissenschaftlichen Teil des Pariser KI-Gipfels ein.
    Ab Montag und Dienstag werden auch zahlreiche hochrangige Politiker in Paris erwartet, darunter Bundeskanzler Scholz, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Chinas Vize-Regierungschef Ding, Indiens Premierminister Modi und US-Vizepräsident Vance. Aus der Technologiebranche sollen unter anderem die Chefs der US-Unternehmen OpenAI, Altman, und Google, Pichai, teilnehmen.
    Die USA haben unter ihrem neuen Präsidenten Trump Regeln zur KI-Regulierung abgeschafft, die dessen Vorgänger Biden eingeführt hatte.

    Wettrennen bei KI

    OpenAI ist auch Teil des Stargate-Projekts für massive Investitionen in die KI-Infrastruktur der USA, das Präsident Trump vor rund anderthalb Wochen vorgestellt hatte. In den kommenden vier Jahren sollen insgesamt 500 Milliarden Dollar fließen. Zuletzt erschütterte allerdings der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens Deepseek den US-Technologiesektor - denn das Unternehmen entwickelte einen leistungsfähigen Chatbot, der es mit US-Modellen aufnehmen kann.
    Diese Nachricht wurde am 07.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.