Künstliche Intelligenz
OpenAI will für Investoren attraktiver werden

OpenAI will sich Insidern zufolge für Investoren attraktiver machen und baut dafür seine Eigentümerstruktur um. Die gemeinnützige Organisation, die bislang über den Verwaltungsrat den gewinnorientierten Teil des ChatGPT-Entwicklers kontrolliert, solle ihre Mehrheit abgeben, hieß es.

    Logo von ChatGPT
    OpenAI hat mit künstlicher Intelligenz einen weltweiten Boom ausgelöst - hier eine Ansicht des Programms ChatGPT. (Archivbild) (IMAGO / Bihlmayerfotografie / IMAGO / Michael Bihlmayer)
    Zudem werde die Obergrenze für die Rendite von Investoren aufgehoben, melden die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters. Im Rahmen der Restrukturierung erhalte Firmenchef Altman Aktien des gewinnorientierten Unternehmensteils, dessen Gesamtwert auf 150 Milliarden Dollar taxiert wird.
    "Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung von KI, die allen zugutekommt", teilte OpenAI mit. "Die gemeinnützige Organisation ist das Herzstück unserer Mission und wird auch weiterhin bestehen." Diese werde nach der Restrukturierung aber nur noch eine Minderheit am gewinnorientierten Unternehmensteil halten, sagten die Insider weiter. Über Details werde noch verhandelt. Außerdem sei der Zeitplan unklar.

    Hochkarätige Manager verlassen OpenAI

    Am Mittwoch hatte Technologiechefin Murati überraschend ihren Rückzug angekündigt. Auch der für das Tagesgeschäft zuständige Chef Brockman ist auf dem Absprung. In den vergangenen Wochen hatten die Mitgründer Schulman und Sutskever OpenAI verlassen.
    OpenAI wurde 2015 als gemeinnützige Einrichtung zur Forschung an Künstlicher Intelligenz gegründet. Vier Jahre später kam OpenAI LP als gewinnorientierte Tochter hinzu, in die unter anderem der Software-Konzern Microsoft Milliarden investiert hat. Ende 2022 veröffentlichte das Unternehmen ChatGPT und löste einen weltweiten KI-Boom aus, der immer noch anhält.
    Die ungewöhnliche Eigentümerstruktur sollte ursprünglich dazu dienen, die Entwicklung einer "sicheren künstlichen allgemeinen Intelligenz" (Artificial General Intelligence, AGI) sicherzustellen. Gibt der gemeinnützige Teil von OpenAI die Kontrolle über das gewinnorientierte Unternehmen ab, kann dieses wie ein gewöhnliches Startup agieren. Kritiker befürchten, dass OpenAI dadurch die Tests für mögliche negative Folgen von KI vernachlässigen könnte. Das Unternehmen hatte zuvor bereits das Team, das sich mit diesem Thema beschäftigte, aufgelöst.
    Diese Nachricht wurde am 26.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.