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NASA-Sonde rammt Asteroiden
Operation geglückt, Raumsonde zerstört

Die Raumsonde DART ist planmäßig in den Asteroiden Dimorphos gekracht. Die NASA erprobte mit der Kollision, ob sich ein Asteroid aus seiner Bahn lenken lässt. Der Effekt ist klein – aber womöglich groß genug, um Einschläge auf der Erde zu verhindern.

Von Dirk Lorenzen | 21.11.2022
Der Asteroid Dimorphos zeigte auch Tage nach dem Einschlag der DART-Sonde noch deutliche Spuren des Geschehens (links Hubble-, rechts James Webb Weltraumteleskop). (NASA/ESA/CSA)
Der Asteroid Dimorphos zeigte auch Tage nach dem Einschlag der DART-Sonde noch deutliche Spuren des Geschehens (links Hubble-, rechts James Webb Weltraumteleskop). (NASA/ESA/CSA) (NASA/ESA/CSA)
Als der Funkkontakt zu DART abbrach, war der Jubel bei der NASA groß. Denn die Raumsonde war planmäßig mit einem Tempo von mehr als 20.000 Kilometern pro Stunde in den Asteroiden Dimorphos gekracht.
In ihren letzten Sekunden funkte DART gestochen scharfe Bilder der Oberfläche dieses Himmelskörpers. Dimorphos ist gut 150 Meter groß, in etwa oval geformt und seine Oberfläche von Staub und Geröll bedeckt. Er sieht aus wie eine Praline, die in grobem Zucker gewälzt ist.
Die NASA erprobte mit dieser Kollision, ob sich ein Asteroid aus seiner Bahn ablenken lässt. Der Effekt ist natürlich nur minimal – aber womöglich groß genug, um Einschläge auf der Erde zu verhindern.

Testlauf für künftige Asteroiden auf Kollisionskurs

Der kosmische Einschlag wurde von Teleskopen auf der Erde und einigen Raumsonden verfolgt. Durch den Lichtblitz beim Aufprall und das heraus geschleuderte Material erschien Dimorphos tagelang heller als normal.
Wie genau der Krater aussieht, lässt sich aber erst sagen, wenn in frühestens vier Jahren die ESA-Sonde Hera dieses Objekt erreicht. Die ursprünglich geplante Simultanbeobachtung scheiterte daran, dass die ESA nicht rechtzeitig die finanzielle Unterstützung für ihre Mission bekam.
Das Rammen von Dimorphos war ein Testlauf. Sollte ein so großer Brocken auf Kollisionskurs mit der Erde sein, so ließe er sich künftig womöglich aus der Bahn schubsen. Sofern die minimale Bahnänderung viele Jahre vor der gefährlichen Begegnung erfolgt, würde das Objekt an der Erde vorbeiziehen anstatt auf ihr einzuschlagen.