Angriff auf Hisbollah
Opferzahlen im Libanon nach Explosionen gestiegen

Im Libanon sind erneut Kommunikationsgeräte der pro-iranischen Hisbollah-Miliz koordiniert zur Explosion gebracht worden.

    Teile eines Funkgerätes liegen auf einem Sessel im Libanon.
    Reste eines Funkgeräts, das im Libanon explodiert ist (picture alliance / Anadolu / Suleiman Amhaz)
    Diesmal handelte es sich vor allem um Walkie-Talkies. Nach Angaben der Behörden stieg die Zahl der Todesopfer auf 20; 450 Menschen wurden verletzt. Nahost-Korrespondentin Anna Osius zufolge sind die Bürger im Land zutiefst erschüttert. Der Vorfall habe die Gesellschaft ins Mark getroffen. Die Detonationen hätten Menschen im Supermarkt, beim Friseur oder anderen Alltagssituationen verletzt. Die Eskalationsgefahr sei sehr groß, führte Osius aus. Viele schwörten Rache.
    Wie zuvor bei den Pager-Explosionen mit mehreren Toten und fast 3.000 Verletzten sind die Hintergründe unklar. Laut Medienrecherchen und Experteneinschätzungen soll der israelische Geheimdienst Mossad verantwortlich sein. Die Hisbollah feuert seit Beginn des Gazakriegs zur Unterstützung der Hamas Raketen auf den Norden Israels. Zehntausende Israelis mussten ihre Häuser verlassen. Im Gegenzug beschießt die Armee Ziele im Südlibanon. Zugleich stocken seit Monaten die Gespräche über eine Waffenruhe mit der Hamas. Kritiker werfen Israels Regierung vor, den Abschluss aus innenpolitischen Erwägungen zu verzögern.
    Diese Nachricht wurde am 19.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.