Man braucht schon ein gutes Fernglas und muss genau wissen, wo Neptun zwischen den Sternen des Wassermanns zu finden ist. In zehn Tagen jährt sich die Entdeckung dieses Planeten zum 175. Mal. Auch damals stand er im Wassermann.
Im kommenden Jahr wandert Neptun in die Fische weiter. Es ist dann erst das zweite Mal seit seiner Entdeckung, dass der Planet den Wassermann verlässt. Merkur und Venus ziehen im Laufe eines Jahres einmal rund um unseren Himmel – stehen also mal im Wassermann, ein paar Monate später im Stier oder in den Zwillingen und so weiter.
Mars dagegen zieht nur alle zwei Jahre durch den Wassermann, Jupiter kommt nur alle zwölf und Saturn gar alle dreißig Jahre vorbei. Das ist aber alles noch sehr oft verglichen mit Neptun. Er schleicht in 164 Jahren einmal rund um den Himmel. Seit seiner Entdeckung hat er also erst etwas mehr als eine Runde durch die Tierkreissternbilder absolviert.
Neptun zieht seine Bahn in rund 30-fachem Erdabstand von der Sonne. Er muss mit Abstand die längste Strecke aller Planeten zurücklegen. Zudem ist dort die Anziehungskraft viel geringer als bei uns. Daher braucht er nicht so schnell zu laufen, um dem Griff der Sonne zu entgehen – und scheint geradezu durch das äußere Sonnensystem zu trödeln.