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Opposition des fernsten Planeten
Neptun, der trödelnde Planet

Morgen erreicht der achte und fernste Planet des Sonnensystems seine beste Stellung des Jahres. Neptun steht an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber und ist die ganze Nacht hindurch zu beobachten. Allerdings ist der Planet nicht mit bloßem Auge zu sehen.

Von Dirk Lorenzen |
Berechnet in London und Paris, entdeckt in Berlin: Neptun, der äußerste Planet im Sonnensystem
Neptun ist der achte und äußerste Planet im Sonnensystem (NASA)
Man braucht schon ein gutes Fernglas und muss genau wissen, wo Neptun zwischen den Sternen des Wassermanns zu finden ist. In zehn Tagen jährt sich die Entdeckung dieses Planeten zum 175. Mal. Auch damals stand er im Wassermann.
Im kommenden Jahr wandert Neptun in die Fische weiter. Es ist dann erst das zweite Mal seit seiner Entdeckung, dass der Planet den Wassermann verlässt. Merkur und Venus ziehen im Laufe eines Jahres einmal rund um unseren Himmel – stehen also mal im Wassermann, ein paar Monate später im Stier oder in den Zwillingen und so weiter.
Der Planet Neptun steht im Sternbild Fische, ein Stück links von Jupiter und Saturn 
Der Planet Neptun steht im Sternbild Fische, ein Stück links von Jupiter und Saturn (Stellarium)
Mars dagegen zieht nur alle zwei Jahre durch den Wassermann, Jupiter kommt nur alle zwölf und Saturn gar alle dreißig Jahre vorbei. Das ist aber alles noch sehr oft verglichen mit Neptun. Er schleicht in 164 Jahren einmal rund um den Himmel. Seit seiner Entdeckung hat er also erst etwas mehr als eine Runde durch die Tierkreissternbilder absolviert.
Neptun zieht seine Bahn in rund 30-fachem Erdabstand von der Sonne. Er muss mit Abstand die längste Strecke aller Planeten zurücklegen. Zudem ist dort die Anziehungskraft viel geringer als bei uns. Daher braucht er nicht so schnell zu laufen, um dem Griff der Sonne zu entgehen – und scheint geradezu durch das äußere Sonnensystem zu trödeln.