Türkei
Opposition plant regelmäßige landesweite Proteste

Nach der gestrigen Großkundgebung in Istanbul hat die türkische Opposition regelmäßige landesweite Proteste gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu angekündigt.

    Menschen mit weiß-roten Türkei-Flaggen stehen um und auf einem Müllwagen.
    An der Kundgebung in Istanbul beteiligten sich hunderttausende Menschen. (AFP / ANGELOS TZORTZINIS)
    Der Vorsitzende der Partei CHP, Özel, sagte, in den kommenden Wochen solle es jeden Mittwoch in Istanbul und jeden Samstag in einer anderen Stadt Demonstrationen geben. Setze man die Proteste jetzt nicht fort, werde Präsident Erdogan dafür sorgen, dass es bald keine ernstzunehmenden Wahlen mehr in der Türkei gebe. Imamoglu rief seine Landsleute aus dem Gefängnis heraus zur Einheit auf. An der Demonstration gestern in Istanbul hatten sich hunderttausende Menschen beteiligt. Viele Demonstranten forderten den Rücktritt von Präsident Erdogan.
    Gegen den in der Türkei am Donnerstag festgenommenen schwedischen Journalisten Joakim Medin wurden inzwischen Terrorvorwürfe erhoben. Er wird nach Behördenangaben unter anderem der Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beschuldigt. Seine Inhaftierung habe nichts mit seiner journalistischen Tätigkeit zu tun, hieß es.
    Die CDU-Bundestagsabgeordnete Güler riet der Bundesregierung davon ab, öffentlich Druck auf Erdogan auszuüben. Sie sagte im Deutschlandfunk, Erdogan wolle sich von seinen Anhängern nicht vorwerfen lassen, er habe sich Stimmen aus dem Ausland gebeugt. Scharfe Kritik sei deshalb eher kontraproduktiv.
    Diese Nachricht wurde am 30.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.