Türkei
Opposition plant regelmäßige landesweite Proteste

Nach der Großkundgebung in Istanbul am Samstag hat die türkische Opposition regelmäßige landesweite Proteste gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu angekündigt. Der Vorsitzende der Partei CHP, Özel, sagte, setze man die Proteste jetzt nicht fort, werde Präsident Erdogan dafür sorgen, dass es bald keine ernstzunehmenden Wahlen mehr gebe.

    Eine Menschenmenge mit türkischen Flaggen, in der Mitte eine Frau mit braunen Haaren und Sonnenbrille, die etwas ruft.
    Proteste in Istanbul gegen die Verhaftung des abgesetzen Bürgermeisters Ekrem Imamoglu (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Francisco Seco)
    In den kommenden Wochen solle es jeden Mittwoch in Istanbul und jeden Samstag in einer anderen Stadt Demonstrationen geben. Imamoglu rief seine Landsleute aus dem Gefängnis heraus zur Einheit auf. An der Demonstration am Samstag in Istanbul hatten sich hunderttausende Menschen beteiligt. Viele Demonstranten forderten den Rücktritt von Präsident Erdogan.

    Behörden bestätigen Terrorvorwurf gegen schwedischen Journalisten Joakim Medin

    Gegen den in der Türkei am Donnerstag festgenommenen schwedischen Journalisten Joakim Medin wurden inzwischen Terrorvorwürfe erhoben. Er wird nach Behördenangaben unter anderem der Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beschuldigt. Seine Inhaftierung habe nichts mit seiner journalistischen Tätigkeit zu tun, hieß es.

    Güler: Erdogan wird sich öffentlichem Druck aus dem Ausland nicht beugen

    Die CDU-Bundestagsabgeordnete Güler riet der Bundesregierung davon ab, öffentlich Druck auf Erdogan auszuüben. Sie sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, Erdogan wolle sich von seinen Anhängern nicht vorwerfen lassen, er habe sich Stimmen aus dem Ausland gebeugt. Scharfe Kritik sei deshalb eher kontraproduktiv.

    Weiterführende Informationen

    Politikwissenschaftlerin über Proteste in der Türkei: Es geht um die Zukunft der jungen Menschen
    Diese Nachricht wurde am 31.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.