Türkei
Oppositionspolitiker Imamoglu vor Gericht

In Istanbul muss sich heute der inhaftierte und abgesetzte Bürgermeister Imamoglu in zwei Prozessen vor Gericht verantworten. Dabei geht es um ältere Verfahren. Seine Partei CHP hat zu weiteren Protesten aufgerufen. Sie hält alle Vorwürfe für politisch motiviert.

    Der Bürgermeister von Istanbul, Imamoglu, spricht zu Anhängern.
    Der abgesetzte und inhaftierte Bürgermeister von Istanbul, Imamoglu (Archivbild) (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Emrah Gurel)
    In einem der Fälle geht es um Betrugsvorwürfe bei Ausschreibungen in seiner Zeit als Bezirksbürgermeister. In einem weiteren Prozess wird Imamoglu der Bedrohung eines Staatsanwalts beschuldigt. Dem Oppositionspolitiker drohen ein politisches Betätigungsverbot und eine Haftstrafe.
    Der Ex-Bürgermeister gilt als aussichtsreichster Herausforderer des türkischen Präsidenten Erdogan bei der nächsten Wahl. Derzeit sitzt er wegen Korruputionsvorwürfen in Untersuchungshaft. Imamoglu bestreitet die Vorwürfe und nennt das Vorgehen ein politisch motiviertes Manöver der Regierung.
    Auch seine Partei CHP wirft Erdogan vor, Imamoglu ausschalten zu wollen. Sie hat diesen ungeachtet seiner Verhaftung als Präsidentschaftskandidat aufgestellt. Für das Wochenende hat die CHP erneut zu Demonstrationen aufgerufen.
    Diese Nachricht wurde am 11.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.