Zugleich betonte Orban, die Regierung in Budapest wolle die Beziehungen zur Ukraine verbessern. Selenskyj ließ den Vorstoß zumindest öffentlich unbeantwortet. Stattdessen unterstrich er, nötig sei ein gerechter Frieden für sein Land. Europa müsse seine militärische Hilfe für die Ukraine beibehalten. Es sei sehr wichtig für alle in Europa, dass Europas Unterstützung für die Ukraine auf einem ausreichenden Niveau bleibe.
Erster Besuch Orbans seit Kriegsbeginn
Orban war einen Tag nach Beginn der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft unangekündigt nach Kiew gereist. Es ist sein erster Besuch seit Kriegsbeginn. Die Beziehungen zwischen Kiew und Budapest gelten als angespannt. Anders als die meisten EU-Länder zählt Ungarn zu den größten Kritikern von Finanz- und Militärhilfen für die Ukraine. Zudem hatte Orban mehrfach versucht, Sanktionen gegen Moskau zu verhindern.
Ungarn ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig, die trotz des Kriegs teilweise durch die Ukraine fließen. Allerdings will Kiew den zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Ein weiterer Streitpunkt sind die Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine, als deren Schutzpatron sich Orban seit Jahren sieht.
Diese Nachricht wurde am 02.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.