
Das Schreiben wurde demnach von etwa 20 Übersetzern verfasst, die für die Bundeswehr in Mali tätig sind. Laut dem "Spiegel" wurde es bereits Anfang Juli verfasst, nachdem feststand, dass die Bundeswehr nicht wie zunächst geplant bis Ende Mai 2024 abzieht, sondern wie die gesamte UNO-Stabilisierungsmission Minusma schon in diesem Jahr. Das Schreiben wurde demnach von der Bundesregierung erst jetzt an den Bundestag weitergeleitet, der ebenfalls Adressat war.
Rund 400 Ortskräfte in Mali für Deutschland tätig
Nach "Spiegel"-Informationen beschäftigt Deutschland in Mali aktuell rund 400 einheimische Ortskräfte. Sie arbeiten bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit, als Botschaftsmitarbeiter oder als Helfer für die Bundeswehr. Bei der Bundeswehr sind es den Angaben zufolge 60, darunter 20 Übersetzer.
Diese verweisen in ihrem Schreiben ausdrücklich auch auf die teils chaotischen Evakuierungsaktionen in Afghanistan beim dortigen Abzug der internationalen Truppen vor zwei Jahren: "Vor dem Hintergrund dessen, was in Afghanistan geschehen ist, wollen wir Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Maßnahmen zu ergreifen sind, um uns vor einer solchen Situation zu bewahren". Im Falle Afghanistans konnte bis heute erst ein Teil der Ortskräfte ausreisen.
Diese Nachricht wurde am 15.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.