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Ortstermin im Krisengebiet

Ein knappes halbes Jahr nach Erdbeben und Tsunami in Japan: Chaos und Hilflosigkeit bei AKW-Betreiber, Regierung und Behörden auf der einen Seite - Wut und Misstrauen bei den Evakuierten auf der anderen. Und Nachrichten von radioaktiv belastetem Tee und Rindfleisch verunsichern die Verbraucher überall im Land. Wie groß ist die Gefahr für die Menschen, und wie soll es weitergehen? Wissenschaftsreporterin Dagmar Röhrlich war vor Ort und sprach mit Forschern, Ingenieuren und Politikern in Tokio, und sie reiste ins Sperrgebiet.

Von Dagmar Röhrlich |
    Hinter dem Haus von Yoshitomo Shigihara wächst ein Wald aus japanischen Zedern. Auf den ersten Blick, glaubt man sich in eine andere Zeit versetzt: ein klassisches, japanisches Holzhaus, eine Scheune, ein Brunnen, ein Stall. Allerdings ist der Stall leer. Die vier Zuchtkühe, die bis April dort gestanden haben, sind verkauft. Und auch im Haus wohnt niemand mehr. Yoshitomo Shigihara ist nur für einen Tag zurückgekommen, als Besucher auf dem eigenen Bauernhof.


    Ortstermin am AKW Fukushima from Gerd Pasch on Vimeo.


    Der Hof liegt in der Nähe des Dorfes Iitate - und damit in der Sperrzone, die durch die Havarien in den Kernkraftwerken von Fukushima Daiichi ausgerufen werden musste. Das Dorf ist geräumt - und die Bäume, die früher das Haus vor Wetterunbilden geschützt haben, sind zur Bedrohung geworden: Sie treiben im Haus die radioaktive Strahlung in die Höhe, weil der Fall-out auf den immergrünen Nadeln klebt.

    "Manuskript zur Sendung:"

    Ortstermin im Krisengebiet

    "Weiterführende Links:"

    Übersichtsseiten des Deutschlandradios:

    Reise ins Krisengebiet, fünf Monate nach der Reaktorhavarie

    Katastrophen in Japan

    Links ins Netz:

    IAEO-Ministertagung zur nuklearen Sicherheit, 20.06.11

    Bericht der IAEO-Expertenmission (PDF-Dokument)

    Bericht der japanischen Regierung an die IAEO

    Japanische Atomaufsichtsbehörde Nisa