
Die Oscar-Akademie hatte zunächst eine allgemein gehaltene Erklärung herausgegeben, in der sie Verletzung oder Unterdrückung von Künstlern für deren Werke oder Sichtweisen verurteilte. Direkt Bezug auf Ballal nahm sie allerdings nicht. In der neuen Mitteilung heißt es nun: In einer früheren Stellungnahme zu Berichten von Gewalt gegen Ballal, den Co-Regisseur des Oscar-prämierten Dokumentarfilms "No Other Land", hätten sowohl er als auch sein Film konkret benannt werden sollen.
Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm "No Other Land", den Ballal mit den Israelis Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra gedreht hatte, gewann Anfang März in Los Angeles den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Er erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes.
Schauspieler kritisieren Versäumnisse der Filmakademie
Der israelische Regisseur Yuval Abraham warf der Oscar-Akademie fehlende Unterstützung vor. Knapp 700 Mitglieder der Oscar-Akademie schlossen sich in einem offenen Brief dieser Kritik an. Unterschrieben war die Erklärung von prominenten Filmschaffenden, darunter Schauspielerinnen und Schauspieler wie Sandra Hüller, Olivia Colman, Susan Sarandon, Carey Mulligan, Penélope Cruz, Richard Gere, Joaquin Phoenix und Javier Bardem. Auch Regie-Größen wie Ava DuVernay, Alfonso Cuarón, Jim Jarmusch und Michael Moore schlossen sich an.
Dem Branchenportal "Deadline.com" zufolge berief die Oscar-Akademie unter dem wachsenden Druck eine außerplanmäßige Sitzung ein. Das Entschuldigungsschreiben der Führungsspitze ging später an die rund 11.000 Mitglieder heraus.
Diese Nachricht wurde am 29.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.