Filmpreise
Sieben Oscars für "Oppenheimer"

Der biographische Historienfilm "Oppenheimer" ist in Hollywood seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sieben der begehrten Oscars gewonnen. Aus deutscher Sicht war der Abend eher enttäuschend.

    Robert Downey Jr. (links) und Cillian Murphy (ganz rechts), die für ihre Rollen in "Oppenheimer" ausgezeichnet wurden, mit den Schauspielerinnen Da'Vine Joy Randolph und Emma Stone - alle lächeln in die Kamera und halten ihre Trophäen hoch.
    Robert Downey Jr. (links) und Cillian Murphy (rechts), die für ihre Rollen in "Oppenheimer" ausgezeichnet wurden, mit Da'Vine Joy Randolph und Emma Stone (Jordan Strauss / Invision / AP)
    Das dreistündige Epos "Oppenheimer" setzte sich in der begehrtesten Kategorie "bester Film" durch. Einen Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt der Ire Cillian Murphy für seine Rolle als Robert Oppenheimer. Oppenheimer war im Zweiten Weltkrieg federführend an der Entwicklung der Atombombe beteiligt. Der Physiker leitete im US-Bundesstaat New Mexiko das "Manhattan Project" mit dem Ziel, die ersten Nuklearwaffen zu bauen.
    Murphys Kollege und filmischer Gegenspieler, der US-Amerikaner Robert Downey Jr., wurde als bester männlicher Nebendarsteller geehrt - und holte seinen ersten Oscar überhaupt. Der britisch-amerikanische Filmemacher Christopher Nolan erhielt für seine Regie bei "Oppenheimer" ebenfalls seinen ersten Oscar. Der Film hatte vorab 13 Nominierungen bekommen, so viele wie kein anderes Werk.

    Beste Hauptdarstellerin: Emma Stone

    Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die für ihre Hauptrolle in dem französischen Justizthriller "Anatomie eines Falls" nominiert war, ging leer aus. Der Spielfilm wurde aber in der Kategorie "bestes Drehbuch" prämiert. Als beste Hauptdarstellerin wurde die US-Amerikanerin Emma Stone für ihre Rolle in der skurrilen Frankenstein-Adaption "Poor Things" ausgezeichnet.
    Die britische Produktion "The Zone of Interest", in der Hüller ebenfalls eine Hauptrolle spielt, gewann den Oscar für den besten internationalen Film. Die 45-Jährige verkörpert darin die Ehefrau des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß.
    "The Zone of Interest" setzte sich unter anderem gegen das deutsche Schul-Drama "Das Lehrerzimmer" von Regisseur Ilker Catak und die japanische Produktion "Perfect Days" durch, die von dem deutschen Regie-Altmeister Wim Wenders gedreht wurde.

    Bester Dokumentarfilm: "20 Tage in Mariupol"

    Die Auszeichnung für die beste Nebendarstellerin erhielt Da’Vine Joy Randolph für ihre Rolle im Drama "The Holdovers". Als bester Dokumentarfilm wurde die Produktion "20 Tage in Mariupol" ausgezeichnet. Darin werden die Erlebnisse von Journalisten der Nachrichtenagentur AP in der ukrainischen Hafenstadt unter russischer Belagerung gezeigt.
    Moderator Jimmy Kimmel führte durch die knapp dreieinhalbstündige Show, die zügiger inszeniert war als in früheren Jahren. Höhepunkt war für viele der Auftritt des kanadischen Schauspielers Ryan Gosling, der mit Dutzenden tanzenden Männern das Lied "I’m Just Ken" aus der Komödie "Barbie" sang. Den Preis für den besten Song gewann aber ein anderes Lied aus dem "Barbie"-Film, nämlich "What Was I Made For?", was den zweiten Oscar für die erst 22-jährige Billie Eilish bedeutete.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.