Knapp zehn Jahre nach dem Abriss der Mauer gibt es immer noch einen gravierenden Unterschied zwischen den Universitäten in West- und Ostdeutschland: Während es vor der Einstellung eines wissenschaftlichen Mitarbeiters im Osten immer eine aktive Überprüfung auf eine Stasi-Vergangenheit gibt, hat jedes Bundesland im Westen seine eigenen Spielregeln aufgestellt. Zwar gibt es an keiner West-Uni eine aktive Überprüfung, doch geraten immer wieder Einzelfälle ans Licht der Öffentlichkeit. Einen Großteil deckt die Berliner Gauck-Behörde auf, die jedem Bürger auf Anfrage Akteneinsicht gewährt. Viele Anfragen kommen von Studenten. Denn vor 1989 zählten die Universitäten zu den wichtigsten Operationsfeldern der DDR-Spionage. Beliebteste Fachgebiete waren die Naturwissenschaften, Ökonomie, Jura oder Politologie. Rekrutiert wurde vor allem auf dem Campus der Freien Universität Berlin. Trotzdem gibt es dort keine aktive Überprüfung auf Stasi-Aktivitäten, wie es an den Ost-Berliner Hochschulen üblich ist, bedauert FU-Mitarbeiter und SED-Forscher Jochen Staadt: „Dadurch ist eine Schieflage in der Stadt entstanden, die bei vielen Ost-Berlinern in der Wissenschaft ungute Gefühle hervorruft.“
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Auf der Internetseite des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ("Gauck-Behörde") gibt es Hintergrundinformationen zur Arbeit der Behörde und einige Beispiele aus den Unterlagen des Archivs. Dort erfährt man auch, wie man selbst eine Anfrage nach Akteneinsicht stellt.
AID, die Aufarbeitungs-Initiative Deutschlande.V.
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AID, die Aufarbeitungs-Initiative Deutschlande.V.