Thüringens Ministerpräsident Ramelow warf Döpfner vor, die deutsche Einheit geistig nie vollzogen zu haben. Jede von Döpfners Zeilen lebe den Geist der Spaltung, sagte der Linken-Politiker ebenfalls bei t-online.
Die Ostbeauftragte der Grünen-Fraktion im Bundestag, Piechotta erklärte, Döpfners Aussagen verletzten, er sei aber nicht der einzige Westdeutsche, der so denke.
Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte einen Bericht über Döpfner veröffentlicht, in dem zahlreiche E-Mails und SMS-Nachrichten aus dem engsten Führungskreis des Medienkonzerns aufgelistet werden. Döpfner wird unter anderem mit abfälligen Bemerkungen über Ostdeutsche zitiert. So soll er wörtlich geschrieben haben, die "Ossis werden nie Demokraten", sie seien "entweder Kommunisten oder Faschisten".
Döpfner weist Vorwürfe zurück
In einem Brief im betriebseigenen Intranet an die Springer-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter bestritt Döpfner, Vorurteile gegenüber Menschen aus Ostdeutschland zu haben. Er sei allerdings "enttäuscht und besorgt, dass nicht wenige Wähler in den neuen Bundesländern von ganz links nach ganz rechts geschwenkt" seien. Die von der "Zeit" zitierten Nachrichten bezeichnete er als "aus dem Zusammenhang gerissene Text- und Gesprächsschnipsel".
Für Aufregung hatte in den Online-Netzwerken auch ein Zitat gesorgt, wonach Döpfner sich kurz vor der Bundestagswahl 2021 intern für die FDP eingesetzt habe. Döpfner erklärte dazu, er sei den Werten der FDP sehr nah. Davon ließen sich die Journalistinnen und Journalisten bei Springer aber glücklicherweise nicht beeinflussen, betonte er.
Diese Nachricht wurde am 13.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.