
Er starb am Freitag im Alter von 81 Jahren. Das teilte eine Sprecherin des Theaters Leipzig unter Berufung auf Angaben der Familie mit. In Leipzig war er von 1995 bis 2008 Intendant.
Direkt nach dem Abitur absolvierte Engel am Mecklenburgischen Staatstheater eine Schauspielausbildung. Bis 1974 war er dort Bühnenarbeiter, Schauspieler, Regieassistent und schließlich Regisseur. Am Staatsschauspiel in Dresden arbeitete er sich ab 1980 mit aktualisierten Klassiker-Fassungen und Heiner Müller-Werken in die erste Reihe der DDR-Regisseure vor. Unter anderem seine Inszenierung von "Warten auf Godot" sorgte in Dresden für einen Besucher-Ansturm. Engel avancierte zum Meister der politischen Metapher.
Zum SED-Staat blieb er auf Distanz, den DDR-Nationalpreis lehnte der Regisseur 1989 ab. 2011 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Theaterpreis "Der Faust" geehrt.
Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) würdigte Wolfgang Engel als einen großen Theatermann, der die deutschen Bühnen über Jahrzehnte mitgeprägt habe: „Nicht nur als einer der wichtigsten Regisseure der DDR, sondern nach dem Mauerfall auch im wiedervereinten Deutschland.“ Mit seiner Vorliebe für politische Autorinnen und Autoren habe er das Publikum bewegt.
Die sächsische Kulturministerin Klepsch (CDU) sagte, mit Engel verliere der Freistaat Sachsen einen großen Theaterregisseur. Durch sein langjähriges Wirken auf verschiedenen Bühnen habe er regelmäßig das Publikum mit seinen Inszenierungen begeistert und große Verdienste für das Kulturland Sachsen erbracht.
Diese Nachricht wurde am 08.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.