Friedensbewegung
Ostermärsche in zahlreichen Städten Deutschlands

In rund 70 Städten in Deutschland haben heute traditionelle Ostermärsche stattgefunden. Nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative waren bundesweit mehr als 100 Aktionen geplant. In Berlin gingen rund 1.800 Menschen auf die Straße, in Duisburg einige Hundert. Beherrschendes Thema der diesjährigen Veranstaltungen ist die geplante Aufrüstung in Deutschland.

    Eine Teilnehmerin des Ostermarsches trägt eine blaue Fahne mit einer Friedenstaube.
    Ostermarsch 2025 in Duisburg (picture alliance / dpa / Thomas Banneyer)
    Außerdem stehen weiterhin der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Gazasreifen im Fokus.

    Größte Demonstration in Nordrhein-Westfalen

    In Duisburg begann am Vormittag der Ostermarsch Rhein-Ruhr. Die größte Demonstration der Friedensbewegung in Nordrhein-Westfalen findet an verschiedenen Orten statt und endet am Ostermontag in Dortmund. Im Aufruf zu der Kundgebung steht die Forderung "Friedensfähig statt kriegstüchtig!". An den drei Tagen des Ostermarschs Rhein-Ruhr werden rund 2.000 Menschen erwartet. Zum Auftakt waren in Duisburg einige Hundert dabei.

    Gegenprotest in Berlin

    In Berlin nahmen nach Angaben der Polizei rund 1.800 Menschen an einem Ostermarsch teil. Auf Plakaten forderten Demonstranten unter anderem eine militärische Abrüstung und eine Enteignung von Rüstungskonzernen. Einige Menschen mit Ukraine-Flaggen versammelten sich zu einer Gegendemonstration. Sie hielten Schilder mit Aufschriften wie "Demokratie muss wehrhaft sein!" und "Falscher Pazifismus tötet" in den Händen.
    Der Ostermontag wird ein weiterer Hauptaktionstag sein. Dann sind unter anderem Ostermärsche in Frankfurt am Main, Hamburg und Dortmund geplant. Veranstalter sind Gewerkschaften, linke und christliche Gruppen sowie Friedensinitiativen.

    Ostermärsche haben lange Tradition

    Den ersten Ostermarsch in Deutschland gab es 1960, nachdem Raketentests auf dem Truppenübungsplatz Bergen in Niedersachsen gemeldet worden waren. Daran beteiligten sich rund 1.200 Menschen. Anfang der 1980er Jahre lag die Teilnehmerzahl bei mehreren hunderttausend Menschen - Hintergrund war die Debatte über die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.
    In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils einige zehntausend Menschen an den Aktionen. Angesichts der aktuellen Konflikte und Diskussionen um Aufrüstung erwartet das Netzwerk Friedenskooperative in diesem Jahr wieder mehr Zulauf.
    Diese Nachricht wurde am 19.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.