Bisher zeigt die Nato vor allem durch verstärkte Manöver in den östlichen Mitgliedstaaten Präsenz. Im westpolnischen Sagan testete sie jetzt erstmals ihre neue schnelle Eingreiftruppe, die sogenannte "Speerspitze". Sie ist die wichtigste Reaktion der Nato auf die Ukraine-Krise. 2.100 Soldaten nahmen an der Übung teil.
Die Spannungen zwischen der Nato und Russland nehmen zu, seit der russische Präsident Wladimir Putin eine Aufstockung seines Atomraketen-Arsenals angekündigt hatte. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, dass das Bündnis nicht an einer Konfrontation mit Moskau interessiert sei. Die Nato wolle keinen neuen Rüstungswettlauf, sondern setze auf Dialog und Kooperation. Trotzdem müsse sie stark sein.
Von der Leyen verweist auf US-Unterstützung im Kalten Krieg
Thema auf dem Verteidigungsministertreffen in der nächsten Woche wird eine mögliche Aufrüstung in den östlichen Mitgliedstaaten sein. Denn die USA erwägen, Militärgerät bis hin zu Kampfpanzern für etwa 5.000 Soldaten in Länder wie Polen, Rumänien oder ins Baltikum zu verlegen.
Deutschland unterstützt die Pläne der USA. "Es ist eine angemessene, defensive Maßnahme", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Rande der ersten Gefechtsübung der neuen schnellen Nato-Eingreiftruppe. Die Bundeswehr nahm dort mit 350 Soldaten sowie 20 Ketten- und rund 80 Radfahrzeugen teil. Die Ministerin verwies darauf, dass Westdeutschland im Kalten Krieg von der militärischen Stärke der USA profitiert habe. Jetzt sei es wichtig, dass die Nato auch für den Schutz der östlichen Mitglieder sorge, die sich seit der Annexion der Krim von Russland bedroht fühlen.