Archiv

Ostukraine
Donezk will nach Russland

Nach Angaben der Separatisten haben die Abstimmungen das gewünschte Ergebnis gebracht - eine Mehrheit für die Abspaltung der Regionen Donezk und Lugansk. Der Separatistenführer Denis Puschilin erklärte das Gebiet Donezk nun für unabhängig - und bat Moskau um eine Aufnahme in die Russische Föderation. Auch Lugansk will unabhängig sein.

    Separatisten-Anführer Denis Puschilin gibt in Donezk eine Pressekonferenz und spricht in die Mikrofone der Journalisten.
    Der Anführer der pro-russischen Separatisten, Denis Puschilin, bittet Moskau darum, die "Volksrepublik Donezk" in die Russische Föderation aufzunehmen. (dpa / Natalia Seliverstova)
    Russland hatte sich zuvor hinter das Ergebnis der umstrittenen Referenden gestellt. Moskau respektiere den Ausdruck des Willens der Bevölkerung der Regionen Donezk und Lugansk", erklärte der Kreml. Das Ergebnis der Abstimmungen müsse nun auf "zivilisierte Weise und ohne weitere Gewalt" im Dialog zwischen der Übergangsregierung in Kiew und den prorussischen Separatisten umgesetzt werden.
    Kiew betrachtet Referenden als illegal
    Die Übergangsregierung in Kiew betrachtet die Referenden weiter als illegal. Übergangspräsident Alexander Turtschinow bezeichnete die Abstimmungen als "Farce ohne rechtliche Grundlage". Die USA und die EU haben eine ähnliche Haltung.
    Bei der Abstimmung hatten nach Angaben der Separatisten 89 Prozent der Teilnehmer für die Abspaltung von der Ukraine votiert. Ein Anschluss an Russland nach Vorbild der Schwarzmeerhalbinsel Krim war aber nicht Teil der Befragung gewesen. Eine unabhängige Überprüfung ist unmöglich, weil keine Wahlbeobachter vor Ort waren.
    Erneut Schüsse in Slawjansk
    Aus der von prorussischen Milizen besetzten Stadt Slawjansk wurden erneut Feuergefechte gemeldet. Die Separatisten hätten den Fernsehturm sowie Soldaten mit Granatwerfern beschossen, teilte Innenminister Arsen Awakow mit. Es gebe keine Verletzten. Die russische Staatsagentur Ria Nowosti meldete, die Regierungseinheiten hätten Kontrollpunkte der Separatisten am Stadteingang angegriffen. Das Mobilfunknetz sei gestört.
    (tzi/ach)