Präsident Petro Poroschenko habe beim EU-Gipfel in Brüssel angekündigt, dass die bis zum Abend befristete einwöchige Feuerpause um drei Tage ausgeweitet werde, berichtete die Nachrichtenagentur Itar-Tass.
Zuvor hatten die prorussischen Separatisten versöhnliche Signale gesendet und ein Ende Mai entführtes Team der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa freigelassen, dies bestätigte das OSZE-Büro in Kiew.
Die prorussischen Separatisten hatten erklärt, die vier Männer seien in einem Hotel in Donezk eingetroffen. Die bedingungslose Freilassung nannten sie eine Geste des guten Willens. Über das Schicksal einer zweiten OSZE-Beobachtergruppe gibt es keine Informationen. Die vier OSZE-Mitarbeiter waren ebenfalls Ende Mai in der Ostukraine entführt worden.
Obwohl es während der Waffenruhe zu vereinzelten Gefechten gekommen war, hatten sich beide Seiten für eine Verlängerung ausgesprochen. Zuletzt war gestern Abend ein Angriff auf eine Kaserne der Armee in Donezk gemeldet worden.
Die Feuerpause gilt als zentraler Teil eines Friedensplans des ukrainischen Präsidenten Poroschenko. Dieser erklärte im US-Fernsehsender CNN, er wolle jede Gelegenheit nutzen, um den Konflikt in der Region zu beenden.
EU-Gipfel berät Sanktionen
Westliche Politiker hatten beide Seiten in den vergangenen Tagen zu einer Verlängerung der Waffenruhe gedrängt und Moskau mit neuen Sanktionen gedroht. Über derartige neue Strafmaßnahmen wurde beim EU-Gipfel in Brüssel beraten.
Die EU fordert von der russischen Regierung konkrete Taten zur Entschärfung der Lage in der Ostukraine. Sie setzte Moskau dafür eine Frist bis Montag. Die Staats- und Regierungschef haben zudem mit Poroschenko den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine unterzeichnet.
(tön/kr/bor/kis)