Das kleine Gambia an der afrikanischen Westküste ist kein Kriegsgebiet. Doch immer wieder gibt es Berichte über Menschenrechtsverletzungen.
Warum und wie Ousman Manneh seine Heimat Gambia verlassen hat, darüber spricht er nicht. Nur so viel: "Bremen ist meine zweite Heimat."
Manneh spielte die Teamkollegen schwindelig
In seine zweite Heimat Bremen kommt Manneh vor zwei Jahren als 17-Jähriger – und sucht sich direkt einen Fußballverein: den Blumenthaler SV. Sportwart Peter Moussalli erinnert sich an den Anruf seiner A-Jugendtrainer:
"Die haben gesagt, Mensch Peter, wir haben hier einen jungen Flüchtling, der spielt gerade unsere komplette Mannschaft schwindelig. Den müssen wir eigentlich acht Jahre unter Vertrag nehmen."
Mit 18 der Wechsel zu Werder
Das bekommen auch Schalke, Wolfsburg, der HSV, St. Pauli und sogar der FC Arsenal mit. Doch pünktlich zum 18. Geburtstag wechselt Manneh zu Werders U23 – zu Trainer und Förderer Alexander Nouri:
"Das ist ein ganz junger Mann, der unheimlich laufstark ist, der viele Wege macht, viele Balleroberungen hat, technisch auch versiert ist."
Große Aufregung vor dem Bundesliga-Debüt
Bei seinem Drittliga-Debüt trifft Manneh direkt. Und als Alexander Nouri Profi-Trainer wird und die Stürmer Pizarro, Kruse und Johannsson verletzt und gesperrt sind, kommt seine große Stunde:
Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich vor 40.000 Zuschauern Bundesliga spielen sollte. Aber für mich war das nicht wie im Training."
Mit Offenheit und Freundlichkeit an die Spitze?
Mittlerweile stand Manneh drei Mal in der Startaufstellung, hat ein Tor vorbereitet – und ist seinen sportlichen und privaten Zielen ein Stückchen näher gekommen:
"Ich will einer der besten Stürmer der Welt werden. Und einfach offen und freundlich zu jedem sein."