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Pakistan
Taliban bekennen sich zu Anschlag

Bei einem Angriff schwer bewaffneter Extremisten auf den Flughafen der südpakistanischen Stadt Karachi sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Erst nach mehreren Stunden brachte die Armee die Lage wieder unter Kontrolle.

    Hinter vier Flugzeugen ist ein qualmendes Gebäude zu sehen.
    Rauch über dem Flughafen in der pakistanischen Stadt Karachi. (picture alliance / dpa / Rehan Khan)
    Kurz vor Mitternacht hatten zehn mit automatischen Waffen, Raketenwerfern und Granaten bewaffnete Männer den Flughafen der Hafenstadt Karachi, der mit rund zehn Millionen Einwohnern größten Stadt Pakistans, angegriffen. Sie zündeten mehrere Sprengsätze und lieferten sich ein stundenlanges Gefecht mit den Sicherheitskräften. Nach Angaben des Militärs wurden neben den Angreifern mindestens 18 Sicherheitskräfte und Zivilisten getötet.
    Bei einem weiteren Anschlag in der Nähe der pakistanisch-iranischen Grenze starben mindestens 24 schiitische Pilger. Dort hatten sich mehrere Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
    "Botschaft an die pakistanische Regierung"
    Zu dem Anschlag auf den Flughafen bekannten sich die pakistanischen Taliban. Es sei eine Reaktion auf Armeeangriffe auf ihre Hochburgen entlang der afghanischen Grenze. "Dies ist eine Botschaft an die pakistanische Regierung, dass wir noch immer in der Lage sind, auf die Tötung Unschuldiger durch Luftangriffe auf ihre Dörfer zu reagieren", sagte ein Sprecher.
    Die pakistanischen Taliban sind ein Zusammenschluss aufständischer Gruppen, die die Regierung des Landes stürzen und einen islamischen Gottesstaat errichten wollen. Sie sind zwar mit den afghanischen Taliban verbündet, aber eine eigenständige Organisation.
    (swe)