Dschabalija
Palästinenser im Gazastreifen protestieren trotz Gefahren erneut gegen Hamas

Mehrere hundert Palästinenser sind in der Stadt Dschabalija im Norden des Gazastreifens erneut gegen die Hamas und für ein Ende des Kriegs mit Israel auf die Straße gegangen.

    Palästinensische Gebiete, Beit Lahiya: Palästinenser protestieren gegen die Hamas und den Krieg mit Israel.
    Palästinenser protestieren gegen die Hamas und den Krieg mit Israel. (Archivbild) (Jehad Alshrafi / AP / dpa / Jehad Alshrafi)
    Viele machten die islamistischen Herrscher für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem großflächig zerstörten Küstengebiet verantwortlich. Auf Plakaten sowie in Sprechchören hieß es etwa: "Hamas ist Terrorismus!" Andere Plakate und Slogans warfen Israel vor, absichtlich Wohngebiete zu bombardieren.
    Proteste gegen die Hamas in dem Palästinensergebiet sind mit großen Gefahren verbunden. Die Terrororganisation ist bekannt für ihr brutales Vorgehen gegen Kritiker. Ein 22-Jähriger, der als eine zentrale Figur der Anti-Hamas-Proteste galt, wurde Ende März nach Angaben seiner Familie von Hamas-Mitgliedern entführt, gefoltert und getötet. Anschließend sei sein Leichnam vor dem Elternhaus abgelegt worden.

    Hamas feuert Raketen auf Israel

    Am Abend hatte die Hamas mehrere Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Aus der Stadt Aschkelon wurde nach einem Einschlag mindestens eine verletzte Person gemeldet. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die meisten der etwa zehn Geschosse abgefangen. Premierminister Netanjahu kündigte eine entschlossene Reaktion an. Die Hamas gab an, der Beschuss sei eine Reaktion auf die jüngsten Luftangriffe. Dabei waren nach palästinensischen Angaben mindestens 44 Menschen getötet worden.
    Aus dem Westjordanland wurde zudem der Tod eines 14-jährigen Jungen gemeldet, der von radikalen israelischen Siedlern angegriffen worden war.
    Diese Nachricht wurde am 07.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.