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Palästinenser
Steinmeier fordert rasche Hilfe für Gazastreifen

Bei seiner Reise in den Gazastreifen hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Situation in dem Palästinensergebiet als katastrophal bezeichnet. Als Konsequenz forderte er rasche Hilfen für die Menschen. Man könne nicht länger warten, sagte er.

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) steigt aus einem Auto
    Steinmeier besucht auf seiner Nahost-Reise das Westjordanland - hier Ramallah - und den Gazastreifen. (afp/MOMANI)
    Fast ein Jahr nach dem jüngsten Krieg mit mehr als 2.200 Toten leidet die Bevölkerung des dicht besiedelten Palästinensergebiets immer noch schwer unter den Folgen. Der Wiederaufbau kommt trotz internationaler Milliardenzusagen kaum voran. Die 1,8 Millionen Menschen im Gazastreifen seien dringend auf internationale Hilfe angewiesen, sagte Steinmeier. "Wir können nicht warten mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse, bis die Gespräche über eine Zwei-Staaten-Lösung wieder in Gang gekommen sind", sagte er.
    In Gaza weihte Steinmeier eine Mädchenschule der Vereinten Nationen ein, die mit deutscher Unterstützung errichtet wurde. Insgesamt lernen 250.000 Kinder und Jugendliche im Gazastreifen in UNO-Schulen. Außerdem besuchte er ein Fischerprojekt am Hafen.
    Gestern hatte der SPD-Politiker vor einem neuen Gaza-Krieg gewarnt. Die Lage sei inzwischen wieder "besonders gefährlich". Zugleich forderte er Israel und die Palästinenser auf, im völlig festgefahrenen Nahost-Friedensprozess wieder Verhandlungen aufzunehmen. Bei seiner Nahost-Reise verzichtete Steinmeier bewusst darauf, Repräsentanten der radikal-islamischen Hamas zu treffen.
    (fwa/dk)