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Panama Papers
Razzia bei Mossack Fonseca

In Panama City sind nach den Enthüllungen über die Briefkastenfirmen die Geschäftsräume der Kanzlei Mossack Fonseca durchsucht worden. Die Staatsanwaltschaft will eine mögliche Verwicklung des Unternehmens in illegale Aktivitäten überprüfen. Für die Ermittlungen in dem Fall hat die Staatsanwaltschaft eigens eine neue Abteilung zur Bekämpfung organisierter Kriminalität eingerichtet.

    Ein Polizist steht vor einem Glasgebäude, der Zentrale der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama City.
    Die Staatsanwaltschaft hat die Zentrale der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama City durchsucht. (dpa/picture alliance/EFE/Alejandro Bolivar)
    Ein halbes Dutzend Beamte sperrte das Areal um die Büros von Mossack Fonseca in Panama-Stadt ab, während Ermittler drinnen nach Dokumenten suchten. Die Angestellten wurden von den Beamten in ein Nebengebäude eskortiert. Die Polizei durchsuchte auch das Datenzentrum der Telefongesellschaft, die den IT-Support für die Kanzlei abwickelt. Die Regierung von Panama hatte nach Bekanntwerden der Affäre lückenlose Ermittlungen angekündigt.
    Medienberichten zufolge kooperierte die Kanzlei nicht bei den Ermittlungen. Mossack Fonseca teilte auf Twitter das Gegenteil mit:
    Zuvor waren bereits mehrere Niederlassungen der Kanzlei im Ausland durchsucht worden, so etwa in Peru und El Salvador.
    Kanzlei dementiert Beteiligung an kriminellen Aktivitäten
    Nach einjähriger gemeinsamer Recherche hatten vor Kurzem Dutzende Medien weltweit über gut 200.000 Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Unternehmen wurden den Berichten zufolge zum Teil von Mossack Fonseca gegründet. Vermutungen über Geldwäsche und Steuerhinterziehung stehen im Raum. Der Mitbegründer der Kanzlei, Ramon Fonseca, beteuerte am Samstag, nur legale und international übliche Geschäfte betrieben zu haben. Die Kanzlei erklärt, sie stelle Kunden lediglich die Firmen bereit, sei für die Art deren Nutzung jedoch nicht verantwortlich. Mossack Fonseca gehört weltweit zu den wichtigsten Anbietern von Offshore-Firmen.
    Die Berichte über die "Panama Papers" fußen auf Dokumenten der Kanzlei. Bei der federführend an den Recherchen beteiligten "Süddeutschen Zeitung" hieß es, die 2,6 Terabyte Daten seien ihr von einer anonymen Quelle zugespielt worden. Mossack Fonseca hingegen geht davon aus, Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein und hat Strafantrag gestellt. Erst am Montag hatte die Staatsanwaltschaft deshalb in den Geschäftsräumen der Firma nach Spuren eines möglichen Datendiebstahls gesucht.
    (cvo/bn)