Weltweit bekannt wurde Salman Rushdie 1988 durch „Die satanischen Verse“. Irans religiöser Revolutionsführer Ajatollah Chomeini sprach daraufhin 1989 eine Fatwa gegen Rushdie aus. Dieser Mordaufruf samt Kopfgeld wurde nie zurückgenommen.
Zum Essay „Pandemie“: Eine Strafe Gottes? Die Rache der Natur an der Menschheit? Oder gar eine Erschütterung, die zu einer gerechteren Welt führt? Für Salman Rushdie sind das zweifelhafte Interpretationen der Corona-Pandemie. Selbst an Covid-19 erkrankt, sieht er mit Erschrecken, wie Freunde sterben, Sündenböcke gesucht und Wissenschaftler denunziert werden. Der gesellschaftliche Schaden der Pandemie werde uns noch lange begleiten, befürchtet der Autor. Die amerikanische Essayistin Susan Sontag warnte einst davor, Krankheit als verschwurbelte Metapher zu deuten. Ähnlich sei es mit der Corona-Pandemie, denkt Salman Rushdie. Alarmistische, irrationale oder utopische Deutungen lehnt er ab.
Den zweiten Essay von Salman Rushdie mit dem Titel „Freiheitsinstinkt“ können Sie am 11. Dezember 2022 im Deutschlandfunk hören.
Salman Rushdie, geboren 1947 in Bombay (heute Mumbai), ist ein indisch-britischer Schriftsteller von Weltrang. Seine zahlreichen Romane sind preisgekrönt und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Weltweit bekannt wurde er durch „Die satanischen Verse“ (1988). In seinen Erzählungen spielen Elementen aus der Märchenwelt eine große Rolle. Rushdie schreibt in englischer Sprache.