Alles halb so schlimm. So versucht die Deutsche Bank sinngemäß das Problem ihrer peinlichen Fehlüberweisung von 28 Milliarden Euro kleinzureden.
"Die Bank hat den Fehler innerhalb weniger Minuten entdeckt und korrigiert. Wir haben die Ursachen sofort gewissenhaft untersucht und geeignete Maßnahmen ergriffen, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederholt. Die Bank und ihre Kunden haben keinen finanziellen Schaden erlitten."
Heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Bank, mündlich will sich das Geldhaus nicht zu dem Vorfall äußern. Mag sein, dass der Bank kein finanzieller Schaden entstanden ist. Das ganze wirft aber kein gutes Licht auf das Geldhaus, das aktuell in der wohl größten Krise seiner Geschichte steckt.
"Also ich frage mich in der Tat, warum gehen da nicht interne Alarmsysteme an bei einer solchen Größenordnung, denn wir sprechen hier von einer Summe, die die Marktkapitalisierung der gesamten Deutschen Bank übersteigt", sagt der Aktionärsschützer Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Überweisung zwischen Konten der Bank
Das peinliche an der Milliarden-Fehlüberweisung: Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas dem größten Deutschen Geldhaus passiert. Bereits im Sommer 2015 hatte die Bank sechs Milliarden Dollar, umgerechnet gut fünf Milliarden Euro, an einen US-amerikanischen Hedgefonds überwiesen. Damals machte die Bank einen neuen Mitarbeiter verantwortlich, dessen Vorgesetzter gerade im Urlaub verweilte. In diesem Falle ist es nach Angaben der Bank eine interne Überweisung gewesen zwischen der Deutschen Bank und einem Kundenkonto bei der Terminbörse Eurex. Hier konnte, weil es sich jeweils um Konten der Bank gehandelt hat, offenbar kein Schaden entstehen. Anders wäre die Situation, wenn das Geld an eine andere Adresse gegangen wäre.
"Stellen Sie sich vor, das Geld landet bei einem Empfänger, der möglicherweise unmittelbar vor der Insolvenz steht und Insolvenz anmeldet, dann ist Holland in Not. Dann muss man sich auf dem insolvenzrechtlichen Wege auseinandersetzen und das kann in der Tat böse Folgen haben."
"Stellen Sie sich vor, das Geld landet bei einem Empfänger, der möglicherweise unmittelbar vor der Insolvenz steht und Insolvenz anmeldet, dann ist Holland in Not. Dann muss man sich auf dem insolvenzrechtlichen Wege auseinandersetzen und das kann in der Tat böse Folgen haben."