Vatikan
Papst Franziskus feiert Christmette im Petersdom; gedämpfte Feierlichkeiten in Bethlehem

Papst Franziskus hat die Christen weltweit dazu aufgerufen, Hoffnung zu verbreiten. In seiner Predigt während der Christmette im Petersdom im Vatikan sagte der Papst, besonders solle die Hoffnung dorthin getragen werden, wo sie verloren gegangen sei und Misserfolge Herzen gebrochen hätten.

    Papst Franziskus zelebriert die Heilige Messe am Heiligen Abend.
    Papst Franziskus eröffnet Heiliges Jahr 2025 (dpa-news/Remo Casilli)
    Die Predigt nahm damit Bezug auf das Heilige Jahr, das Franziskus zuvor eröffnet hatte. Es steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Zum Auftakt des Heiligen Jahres durchfuhr der Papst im Rollstuhl die sonst verschlossene Heilige Pforte. Die katholische Kirche feiert alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr. Nach katholischem Verständnis können Gläubige während eines Heiligen Jahres durch Gebete und Buße eine Vergebung ihrer Sünden erwirken.
    In Bethlehem im Westjordanland - der Überlieferung nach der Geburtsort Jesu Christi - fallen die Feierlichkeiten in diesem Jahr wegen des Kriegs erneut deutlich kleiner aus. Dort traf am frühen Nachmittag die traditionelle Prozession aus Jerusalem ein. An der Geburtskirche in Bethlehem versammelten sich mehrere hundert Gläubige, um gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern.

    Keine Waffenruhe zu Weihnachten

    Ein Durchbruch bei den Gesprächen über eine Waffenruhe ist trotz Berichten über Fortschritte nicht in Sicht. Eine israelische Delegation warte in Katar auf eine Antwort der militant-islamistischen Hamas zu Details einer Einigung über eine Waffenruhe, zitiert die israelische Nachrichtenseite "ynet" mit den Verhandlungen befasste Quellen. Eine positive Antwort scheine jedoch unwahrscheinlich, heißt es.
    Und auch Israel ist auch nach monatelangen Verhandlungen nur wenig gewillt, einer Waffenruhe zuzustimmen. Regierungschef Netanjahu erklärte in einer Weihnachtsansprache: "Wir streben nach Frieden mit all jenen, die Frieden mit uns wollen, aber wir werden alles tun, um den einzigen jüdischen Staat zu verteidigen." Der Kampf sei noch nicht vorbei. Netanjahu sprach zuletzt im Parlament von "gewissen Fortschritten", bekräftigte aber, dass er keinem Ende des Krieges zustimmen werde, bevor die Hamas nicht vollständig eliminiert sei. Israels Präsident Herzog erinnerte am Abend an die rund 100 Geiseln, die auch nach 444 Tagen "ohne grundlegende humanitäre Hilfe, Medikamente oder Besuche des Roten Kreuzes" weiter in Gaza gefangen gehalten würden. 

    Hörtipps

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    Diese Nachricht wurde am 24.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.