Der Papstbesuch im schwedischen Lund sei wichtig gewesen und "ein Zeichen des Entgegenkommens auf der menschlichen Ebene", so Frank. Die theologischen Streitpunkte der Kirchen hätte Franziskus dabei allerdings außen vor gelassen. Daher seien die Kirchen auf dem Weg zu einem möglichen gemeinsamen Abendmahl auch nicht weiter vorangekommen.
"Annäherung" der evangelischen und der katholischen Kirche
Dennoch sprach Frank von einer "Annäherung" der evangelischen und der katholischen Kirche. In den vergangenen 50 Jahren habe sich dabei mehr bewegt, "als in den 450 Jahren zuvor." Das hätten Papst Franziskus und der Lutherische Weltbund nun betont: "Uns verbindet mehr, als uns trennt", sei die Botschaft ihres Treffens in Lund.
Anders als sein Vorgänger Benedikt XVI. zeige Franziskus durchaus Dankbarkeit für Aspekte der Reformation und würdige Ansichten Luthers, wie die Konzentration auf die Bibel, sagte Frank. Benedikt hingegen habe bei seinem Besuch in Erfurt im Jahr 2011 ausschließlich den "katholischen Luther" gelobt.
"Franziskus in den eigenen Reihen nicht unumstritten"
Wie Luther sei auch Franziskus ein Reformator, der in den eigenen Reihen nicht unumstritten sei, sagte Frank. Die "raue Art" Luthers liege Franziskus allerdings nicht. Für ein allzu großes Entgegenkommen gegenüber der evangelischen Kirche fehle Franziskus in der katholischen Kirche der Rückhalt.