Es wird erwartet, dass der Pontifex in seiner Ansprache die Kriege und Konflikte auf der Welt verurteilt und an das Leid der Menschen erinnert. Das Weihnachtsfest steht dieses Jahr unter dem Eindruck der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine. Auf dem Petersplatz werden Zehntausende Gläubige erwartet.
Papst ruft Gläubige in Christmette zu Hoffnung auf
In der traditionellen Christmette an Heiligabend hatte Franziskus die Gläubigen weltweit dazu aufgerufen, Hoffnung zu verbreiten. In seiner Predigt sagte Franziskus, besonders solle die Hoffnung dorthin getragen werden, wo sie verloren gegangen sei. "Die Hoffnung ist nicht gestorben, die Hoffnung lebt und umhüllt unser Leben für immer!", sagte der 88-Jährige. Der Argentinier ist gesundheitlich angeschlagen. Wegen eines schweren Knieleidens ist Franziskus auf einen Rollstuhl angewiesen.
"Heiliges Jahr" eröffnet
Unmittelbar zuvor hatte Franziskus feierlich die Heilige Pforte im Petersdom geöffnet und damit offiziell das Heilige Jahr 2025 eingeläutet. Zu dem größten katholischen Pilger-Ereignis, das regulär alle 25 Jahre stattfindet und am 6. Januar 2026 endet, werden mehr als 30 Millionen Besucherinnen und Besucher in Rom erwartet. Es steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
In den kommenden Tagen werden auch die Heiligen Pforten der drei anderen Papstbasiliken in Rom geöffnet: die der Lateranbasilika am 29. Dezember, die von Santa Maria Maggiore am 1. Januar und die von Sankt Paul vor den Mauern am 5. Januar. Zusätzlich will Franziskus erstmals in diesem Jahr eine Heilige Pforte in dem römischen Gefängnis Rebibbia öffnen. Nach katholischem Verständnis können Gläubige, die eine dieser Pforten als Pilger durchschreiten, auf einen Erlass ihrer Sünden erlangen.
Christmette in Bethlehem: Mitgefühl mit Menschen in Gaza
In Bethlehem im Westjordanland nahmen mehrere hundert Christen an der Mitternachtsmesse teil. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pizzaballa, bekundete in der Katharinenkirche Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen. Wegen des Nahostkrieges finden die Feierlichkeiten in Bethlehem - der Überlieferung nach der Geburtsort Jesu Christi - das zweite Jahr in Folge nur stark eingeschränkt statt. Die traditionelle Prozession aus Jerusalem kam zwar am Nachmittag in Bethlehem an. Verzichtet wurde jedoch auf festlichen Schmuck sowie das Anzünden eines großen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche.
Diese Nachricht wurde am 25.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.