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Förderung im Parasport
Rollstuhlbasketballer Dreimüller: "Für mich ist das wie ein Gehalt"

Para-Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller erhält eine neue Sportförderung. Für ihn sei die Unterstützung eine tolle Möglichkeit, um sich seinem Sport intensiv zu widmen. Anders könne er im Leistungssport kaum mehr mithalten, sagte er im Dlf.

Nico Dreimüller im Gespräch mit Benedikt Kaninski |
Der deutsche Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller in Aktion bei den Paralympics in Tokio 2021.
Der deutsche Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller in Aktion bei den Paralympics in Tokio 2021. (dpa / picture alliance / Wunderl)
Parasportler können sich in Zukunft über eine erhöhte Förderung freuen. Der Deutsche Behindertensportbund (DBS), die Stiftung Deutscher Sporthilfe und das Bundesinnenministerium haben zwei neue Fördermodule ins Leben gerufen. Rund 35 Para-Athleten des DBS erhalten dadurch eine finanzielle Unterstützung von bis zu 1250 Euro pro Monat. Vorraussetzung: Die Sportler müssen studieren oder sich in einer Ausbildung befinden und dem Nachwuchs-, Perspektiv- oder Paralympicskader des DBS angehören.
Rollstuhlbasketballer Nico Dreimüller profitiert von dem neuen Fördermodell. Der Jura-Student, spielt in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga inzwischen wieder bei seinem Heimatclub Skywheelers Frankfurt. Da er auch in Frankfurt wohnt und studiert, gehe nur wenig Zeit für Fahrten zum Training oder zur Uni verloren. "Ich kann jetzt noch mehr Zeit in den Sport und ins Studium reinstecken", sagte Dreimüller im Dlf. Er verdiene nämlich kein Geld bei seinem Verein. Ohne die Förderung hätte er zu einem Klub wechseln müssen, wo er Geld bekomme oder er hätte nebenher noch arbeiten müssen, sagte er.

Professionalisierung und Niveau im Parasport nehmen zu

"Für mich ist das wie ein Gehalt", äußerte er sich zufrieden über seine neue Situation. Er könne das vorzeitige Saisonaus seines Klubs nun beispielsweise nutzen, um sich bei anderen Klubs fit zu halten und mit anderen Nationalspielern zu trainieren. Ohne Förderung hätte er womöglich einem Job nachgehen müssen.
Die Anforderungen im Leistungssport seien mittlerweile aber auch im Parasport so hoch, schilderte der 25-Jährige, dass es ohne Sportförderung kaum noch zu schaffen sei. Die Professionalisierung und das Niveau im Parasport nehme zu und damit auch die Zeit, die man als Parasportler in sein Training stecken müsse. Ohne Sponsoren und Förderung sei es kaum mehr möglich konkurrenzfähig zu bleiben, sagt er.

Ein Rollstuhl für 5000 bis 8000 Euro

Vor allem der Rollstuhl im Rollstuhlbasketball sei sehr kostenintensiv. Ein guter Stuhl koste mindestens 5000 Euro, sagte er. Ein hochwertiger Rollstuhl könne auch bis 7000 oder 8000 Euro kosten. "Du brauchst aber so einen Rollstuhl, um mithalten zu können", schilderte er die finanziellen Anforderungen im Parasport.