Die Mitteilung des Internationalen Paralympischen Komitees vom Freitag (31.01.2020) hatte es in sich. Denn darin stand nicht weniger, als dass einem der Publikumsmagnete der Paralympics das Aus droht: dem Rollstuhl-Basketball.
Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) warnte den Rollstuhlbasketball-Weltverband vor der Streichung aus dem Paralympics-Programm für die Sommerspiele in Tokio und perspektivisch auch für Paris 2024. Der Verband habe seine Regularien nicht so angepasst, wie vom IPC verlangt.
Schwierige Situation für Athleten wenige Monate vor den Paralympics
Es sei schwierig einzuschätzen, wie ernstzunehmend diese Mitteilung sei, sagte Mareike Miller in der Sendung "Sport am Sonntag". Sie und ihre Teamkolleginnen hätten keinerlei Informationen vorab bekommen, keine Vorwarnung, erklärte die Kapitänin des deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalteams. "Und das ist eigentlich gerade das, was uns am meisten Angst macht: Diese Ungewissheit im Moment."
Kommt es zum Ausschluss der gesamten Sportart von den Paralympischen Spielen in Tokio? Oder nur zu einer Überprüfung der Regularien? Eine schwierige Lage, wenige Monate vor den Spielen in Tokio, die Ende August beginnen. "Ich sehe mich insbesondere in dieser Kurzfristigkeit vor Tokio definitiv als Opfer der Verbandspolitik", erklärte Miller. Ihr Team hat sich wie das deutsche Männerteam bereits qualifiziert.
Sie und ihre Teamkolleginnen erwarteten von den Verbänden Aufklärung und umfassende Informationen darüber, wie es nun weitergehen soll. In der Zwischenzeit wollten sie weiter trainieren und sich auf Tokio vorbereiten.
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