Para-Speerwerferin war bei der Para-Leichtathletik-WM im japanischen Kobe direkt am ersten Wettkampftag dran: Mit 34,68 Meter im vierten Versuch erreicht sie Platz sechs und bleibt damit hinter der bisherigen Saisonleistung über 37m zurück.
Zufrieden war die 18-jährige Athletin trotzdem, nur ein bisschen mehr Weite hätte sie sich gewünscht: Es war „eine gute Erfahrung, nochmal auf großer internationaler Bühne starten zu dürfen. Sollte es jetzt trotz allem mit der Norm und den Paralympics noch klappen, dann ist das die perfekte Generalprobe für mich.“
Im Deutschlandfunk-Interview erzählt Petersen, dass ihr der Druck, die Norm für die Paralympics noch schaffen zu müssen, einen zusätzlichen "push" gibt und sie motiviert. Der Traum von Paris sei immer noch da: "Ein Push, zu sagen, dass passiert mir nicht nochmal."
Paris sei ein "ganz anderes Gefühl"
Lise Petersen feierte ihr Paralympics-Debüt mit 16 Jahren bei den Sommerspielen in Tokio 2021. Damals fanden die Spiele unter Pandemie-Bedingungen statt, ohne Zuschauer und mit vielen Einschränkungen.
"Tokio war gut, um mal reinzufinden, um das mal gemacht zu haben - das war eine mega Erfahrung, aber in Paris will ich angreifen, wenn ich es dorthin schaffe. Ich will dann vor den Augen meiner Familie und meiner Freunde auch zeigen, was ich kann.“
Denn Paris ist quasi um die Ecke, die folgenden Spiele finden in Los Angeles und in Brisbane in Australien statt. Von daher ist Paris für Petersen die einmalige Chance, dass auch viele Freunde und Familienmitglieder mit im Publikum dabei sein können. Eine zusätzliche Motivation, bekräftigt sie im Interview, und weniger ein Nervositätsfaktor.
Außerdem wolle sie auch gerne etwas zurückgeben: Man bekomme über die ganze Saison und in der gesamten Paralympics-Vorbereitung so viel Rückhalt aus dem eigenen Umfeld, da sei es Zeit, auch mal was zurückzugeben und zu zeigen, was man kann. Und das am besten auf der violetten Bahn im Stadion von Paris, worauf sich die Para-Speerwerferin am meisten freut.