Auf der einen Seite sei er natürlich enttäuscht: "Klar wären wir gerne zu den Olympischen Spielen nach Rio gefahren", erklärte Weitspringer und Paralympics-Sieger Markus Rehm in der Sendung "Sport am Samstag". "Auf der anderen Seite war es ein sehr gutes Gespräch", sagte der 27-Jährige über das Treffen mit IAAF-Generalsekretär Jean Gracia.
Nächstes Ziel: Leichtathletik-WM 2017
Em Ende der "konstruktiven Gespräche" sei zwar klar gewesen, dass eine Teilnahme an den diesjährigen Olympischen Spielen für Markus Rehm aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht mehr möglich ist. "Aber wir haben beschlossen, dass wir weiter zusammenarbeiten wollen", sagte der Prothesen-Weitspringer. Das nächste Ziel sei nun die Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017.
Er wolle zusammen mit der IAAF "Brücken bauen, nicht einreißen" - so formulierte es der Leverkusener Athlet auch auf seiner Facebook-Seite. Um jeden Preis auf eine Teilnahme an Olympia 2016 zu drängen, hätte dem langfristigen Ziel, behinderte und nicht-behinderte Sportler näher zusammenzubringen, mehr geschadet als gedient: "Wir wollen nicht nur fordern, sondern sind auch bereit, konstruktiv zusammenzuarbeiten und Kompromisse einzugehen", sagte Markus Rehm im Deutschlandfunk.
Kompromissbereit und optimistisch
Ein solcher Kompromiss sei nun eben die anvisierte Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017. Die dafür nötigen Regeländerungen sollen in einer IAAF-Arbeitsgruppe erörtert werden - in die auch Markus Rehm eingeladen wurde. Für den Moment zeigte sich Markus Rehm zufrieden. Nun komme es darauf an, dass alle Beteiligten ihre Versprechen zur konstruktiven Zusammenarbeit auch einhalten.
Ein Start bei der WM sei möglicherweise einfacher zu realisieren, da die IAAF bei diesem Wettbewerb alleiniger Ausrichter sei, erklärte Markus Rehm. Anders als bei den Olympischen Spielen, bei denen die IAAF nicht ohne das IOC entscheiden könne. Denkbar sei auch "dass wir gemeinsam starten - aber in getrennten Wertungen".
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