Nur noch an zwei der sechs Beobachtungstage entsprach die Wasserqualität an einer der vier Entnahmestellen demnach nicht den von der EU festgelegten Grenzwerten. Damit war die Seine in der französischen Hauptstadt erstmals seit Anfang Juni wieder über mehrere Tage hinweg zum Baden geeignet. Die Behörden führten dies auch auf Maßnahmen zurück, "die im Rahmen des Plans zur Verbesserung der Wasserqualität der Seine durchgeführt wurden".
Kolibakterien kürzlich noch über dem Grenzwert
Zuletzt war die Belastung mit Krankheitserregern zu hoch gewesen. Die Werte für Kolibakterien - ein Schlüsselindikator für Fäkalien - lagen jeweils über den von den Sportverbänden vorgeschriebenen Grenzwerten. Doch auch wenn die bakteriologischen Proben sich weiter stabilisieren, bleibt ein anderer Faktor ungewiss: die Fließgeschwindigkeit. Starke Strömung, wie sie jüngst beobachtet wurde, könnte die Pläne noch vereiteln.
In der Seine sollen die Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen sowie das Schwimmen des Triathlons ausgetragen werden. Falls die Wasserqualität während der Olympischen Spiele zu schlecht sein sollte, wird erwogen, die Wettkämpfe jeweils um ein paar Tage zu verschieben.
Zudem spielt der Fluss eine zentrale Rolle bei der geplanten Eröffnungsfeier: So sollen am 26. Juli etwa 100 Boote mit Athletinnen und Athleten den Fluss hinunterfahren.
Milliardensumme für Ausbau der Kanalisation
Frankreich hat bereits rund 1,4 Milliarden Euro investiert, um etwa zahlreiche Haushalte in Paris an die Kanalisation anzuschließen, die ihr Abwasser bislang noch in die Seine geleitet hatten. Außerdem wurde ein riesiges Überlaufbecken errichtet, so dass bei starkem Niederschlag die Kanalisation nicht wie bisher in die Seine überläuft.
Diese Nachricht wurde am 04.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.