Analyse
Parteien beraten in Berlin über Ausgang der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen

In Berlin beraten die Spitzengremien der Bundesparteien am Vormittag über den Ausgang der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen.

    Ansteckbuttons verschiedener Parteien liegen auf einem Stimmzettel - darunter solche der AfD, SPD, CDU, FDP und Grüne (Symbolbild)
    Die Parteien beraten in Berlin über die Ergebnisse der Landtagswahlen. (picture alliance / Zoonar | DesignIt)
    Die ersten Stellungnahmen der Parteienvertreter werden ab 11 Uhr erwartet. Zum ersten Mal wurde die AfD bei einer Landtagswahl stärkste Kraft. In Thüringen erhielt die vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestufte Partei laut vorläufigem amtlichen Ergebnis 32,8 Prozent der Stimmen. Der Spitzenkandidat Höcke reklamierte die Regierungsbildung für sich und kündigte Einladungen zu Gesprächen an. Alle anderen Parteien lehnen eine Zusammenarbeit mit der AfD ab. Auch die mit 23,6 Prozent zweitplatzierte CDU will Sondierungsgespräche führen. Allerdings hätte ein Bündnis aus CDU, BSW und SPD keine ausreichende Mehrheit. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wurde mit 15,8 Prozent drittstärkste Kraft in Thüringen, die Linke erzielte 13,1 Prozent, die SPD 6,1 Prozent. Die Grünen mit 3,2 Prozent und die FDP mit 1,1 Prozent verfehlten den Einzug in den Landtag von Erfurt.
    In der Hochrechnung für Sachsen liegt die CDU knapp vor der AfD. Ministerpräsident Kretschmer kündigte an, Gespräche über eine Regierungsbildung zu führen, ohne Details zu nennen. Die AfD verlangte eine Regierungsbeteiligung. Das drittplatzierte BSW zeigte sich offen für Gespräche. SPD und Grüne kommen ebenfalls in den Landtag. Die Linke verfehlte zwar die Fünf-Prozent-Hürde, zieht aber wegen zwei Direktmandaten trotzdem in den Landtag von Dresden ein.
    Diese Nachricht wurde am 02.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.