Krankenhäuser in Deutschland stehen unter Druck. Sie müssen wirtschaftlich arbeiten. Die Behandlung von Krankheiten wird über auf die Diagnose bezogene Fallpauschalen abgerechnet, die dann alle Kosten decken sollen.
Die Folge: Patienten müssen schnell und effizient behandelt werden, möglichst früh die Klinik wieder verlassen, damit Überschüsse erzielt werden können. Bestimmte Operationen, zum Beispiel an großen Gelenken, sind wirtschaftlich attraktiv, Krankheiten wie Rheuma hingegen gelten als aufwändig und damit als unwirtschaftlich.
Längst nicht mehr alle Kliniken bieten deshalb das gesamte Spektrum der Medizin an. Zudem bindet die Pflicht, die Behandlungen zu dokumentieren und abzurechnen, Zeit und ärztliche Kompetenz, die eigentlich am Krankenbett gebraucht würde.
Wie sehr gefährdet also die zunehmende Ökonomisierung der Medizin die Qualität der Patientenversorgung in deutschen Krankenhäusern? Wie lässt sich gegensteuern, damit der kranke Mensch wieder ins Zentrum des ärztlichen Tuns rückt?
Darüber diskutieren:
- Dr. med. Dierk Heimann, Facharzt für Allgemeinmedizin und Medizinjournalist
- Ingo Morell, Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Krankenhausgesellschaft NRW
- Prof. Christian Thielscher, Leiter des KompetenzCentrums für Medizinökonomie, FOM Hochschule für Oekonomie & Management
- Eleonore Zergiebel, Ärztin für Innere Medizin, Leitung strategisches Medizincontrolling Krankenhaus Düren