Gesundheit
Patientenschützer Brysch fordert klare Angaben zur langfristigen Finanzierung der Pflegeversicherung

In der Diskussion um die Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung hat der Vorstand der "Deutschen Stiftung Patientenschutz", Brysch, von Bundesgesundheitsminister Lauterbach klare Angaben zur Langfristigkeit gefordert. Brysch sagte im Deutschlandfunk, die Beitragssätze immer weiter zu erhöhen, sei keine nachhaltige Lösung und ungerecht gegenüber der jungen und mittleren Generation.

    Das Bild zeigt ein Portrait des Vorsitzenden der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch.
    Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch (picture alliance / dpa / Deutsche Stiftung Patientenschut)
    Um die Aufgaben bei einer steigenden Zahl an Pflegebedürftigen dauerhaft finanzieren zu können, brauche es eine langfristige Planung. Man könne sich nicht mehr über die Zeit retten.
    Brysch reagierte damit auf einen Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, wonach der gesetzlichen Pflegeversicherung ohne eine Reform im kommenden Februar die Zahlungsunfähigkeit drohe. Demnach reicht die von den Krankenkassen bislang prognostizierte Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozent nicht aus, um die Pflegeversicherung vor einer Pleite zu bewahren.

    Lauterbach räumt "finanziellen Druck" ein

    Bundesgesundheitsminister Lauterbach widersprach dem Zeitungsbericht und garantierte den Betroffenen, dass die Pflegeversicherung auch in Zukunft für die Versorgung aufkommen werde. Er räumte jedoch ein, dass die Pflegeversicherung derzeit finanziell erheblich unter Druck steht und kündigte an, „in wenigen Wochen“ eine große Pflegereform vorstellen zu wollen.

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    Diese Nachricht wurde am 08.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.