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Peak Oil

Energie. – Die Benzinpreise verkünden es an jeder Zapfsäule: fossile Brennstoffe sind ein zunehmend knappes Gut. Um aus der sich abzeichnenden Energiefalle herauszufinden, muß die Menschheit sich gehörig anstrengen. Manche Ratschläge – wie etwa die im vorliegenden Buch – sind da zu einfach.

Von Michael Lange | 18.06.2006
    Jeremy Leggett hat als Geologe für die Ölindustrie gearbeitet, dann aber wurde er vom Saulus zum Paulus. Er erkannte, dass die weltweite Abhängigkeit vom Öl, die Menschheit in eine Krise führt und wechselte zum Ökokonzern Greenpeace. In seinem Buch warnt er vor einer baldigen Förderspitze für Erdöl. Obwohl der Bedarf am schwarzen Gold weiter rasant steigt, naht unweigerlich das Ende der förderungswürdigen Vorkommen. Ausgiebig diskutiert er die verschiedenen Modelle. Dabei inszeniert sich Leggett in kleinen Anekdoten immer wieder als Kenner der Erdölszene. Die Ansichten, die er vertritt, aber stimmen exakt mit denen der Umweltbewegung überein.

    Besonders überzeugend schreibt Leggett über die bedrohliche Situation, in die uns die Ölabhängigkeit gebracht hat. Über alternative Energien und Klimakatastrophe trägt er viel Altbekanntes zusammen. Als Kampagnenbuch für Umweltaktivisten ist das Buch eine geeignete Argumentationshilfe. Enttäuschend ist allerdings, wie wenig realistisch die Auswege aus dem Dilemma sind, die Jeremy Leggett seinen Lesern anbietet.

    Jeremy Leggett: Peak Oil. Die globale Energiekrise, die Klimakatastrophe und das Ende des Ölzeitalters
    ISBN 3-462-03351-4
    Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten, Preis: 16,90 Euro