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Pegida in Dresden
Wilders bringt keinen Zulauf

Auf 30 000 Teilnehmer hatte Pegida gehofft. Doch Geert Wilders, der Rechtspopulist aus den Niederlanden, bringt den Islamgegnern keinen Zulauf. Nach Angaben der Polizei nahmen am Montagabend lediglich mehrere tausend Menschen an der Kundgebung teil.

    Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders spricht am 13.04.2015 auf einer Kundgebung des islamkritischen Pegida-Bündnisses in Dresden.
    Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders warnt in Dresden vor einer Islamisierung Europas. (dpa / picture-alliance / Jan Woitas)
    Zuvor hatten nachmittags mehr als tausend Menschen unter dem Motto "Vielfalt statt Einfalt" mit einem Sternlauf gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine weltoffene Stadt demonstriert. Laut Polizei, die mit rund 1.000 Beamten im Einsatz war, verliefen sämtliche Kundgebungen friedlich.
    Nach einer 25-minütigen Rede verließ Wilders die Bühne und wurde in einer Wagenkolonne zurück zum Flughafen gebracht. Wilders kritisierte, die meisten Politiker und Medien verschlössen ihre Augen vor den Gefahren der Islamisierung. Zugleich griff er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Satz, der Islam gehöre zu Deutschland, an. Der 51-Jährige Holländer hatte mit seiner "Partei für die Freiheit" bei den letzten Wahlen in den Niederlanden jeweils Schlappen erlitten. Auch die Zahl der Pegida-Demonstranten war in den vergangenen Monaten rückläufig.
    Rechtspopulistische Gesinnung
    Wilders' Auftritt stieß auf breiten Protest. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sagte, damit offenbarten die Pegida-Organisatoren ihre rechtspopulistische Gesinnung. Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), sagte: "Die Bewegung zeigt damit ihr wahres Gesicht: intolerant, ausländerfeindlich, islamophob."
    Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir rief im Deutschlandfunk die demokratischen Parteien auf, gegen Pegida zusammenzustehen. Die Einladung Wilders' mache deutlich, dass diese versuchten, sich in Europa zu vernetzten, sagte er bei einer der Gegenkundgebungen in Dresden.
    Auch die drei aussichtsreichsten Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Dresden im Juni verurteilten den Auftritt von Wilders. Mit der Einladung hätten die Organisatoren eine Grenze überschritten, sagten Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU), Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) und der amtierende Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). "Ausländerfeinde haben in unserer Stadt keinen Platz", sagte Hilbert.
    (swe/tzi)