Holtmann glaubt nicht, dass Merkel Pegida wegen ihrer ostdeutschen Herkunft in ihrer Neujahrsansprache thematisiert hat. "Das würde bedeuten, dass man es eher als eine ostdeutsche Angelegenheit charakterisiert." Obwohl es durchaus Erklärungen dafür gebe, dass Pegida gerade in Ostdeutschland hohen Zulauf finde: So wirkten die beruflichen und persönlichen Brüche der Wende immer noch nach. Zuwanderung werde als zusätzliche Form sozialer Bedrohung wahrgenommen.
Der Erfolg von Pegida sei auch ein Institutionenproblem. Kirchen, Parteien oder Arbeitgeberverbände hätten vergleichsweise wenig Resonanz und Organisations-Dichte in Ostdeutschland. Außerdem verweist er auf die sogenannte Fremdheitsthese, die besagt: Wo weniger Ausländer leben, da gibt es auch mehr Ablehnung.
Das gesamte Gespräch können Sie hier mindestens fünf Monate nachhören.