Die chinesische Zentralbank hat den Yuan-Mittelwert gegenüber dem US-Dollar am Morgen um weitere 1,6 Prozent gesenkt – zusätzlich zu den fast 2 Prozent vom Dienstag. Der neue Mittelwert liegt sogar noch unterhalb des gestrigen Schlusskurses.
Chinas Währung ist nicht frei schwankend, die Notenbank setzt jeden Tag einen Referenzkurs zum Dollar fest, von dem der Yuan maximal 2 Prozent abweichen darf.
Nach dem erneuten Kursrutsch rechnen viele Marktanalysten mit einem längeren Abwertungstrend. Wang Tao von der Großbank UBS prognostiziert 6,5 Prozent minus gegenüber dem Dollar in diesem Jahr.
Mit dem Vorgehen Pekings steigt die Gefahr eines Währungskriegs in Asien, also eines Abwertungsrennens. Tatsächlich haben der japanische Yen und der südkoreanische Won zuletzt gegenüber dem Dollar verloren. China zieht jetzt nach.
Mit dem Vorgehen Pekings steigt die Gefahr eines Währungskriegs in Asien, also eines Abwertungsrennens. Tatsächlich haben der japanische Yen und der südkoreanische Won zuletzt gegenüber dem Dollar verloren. China zieht jetzt nach.
Eine schwächere Währung ist attraktiv, weil dadurch die heimischen Exporte auf dem Weltmarkt günstiger werden. Chinas Ausfuhren waren im Juli um 8,3 Prozent eingebrochen im Jahresvergleich. Chinesische Unternehmensvertreter äußerten sich gegenüber dem ARD-Hörfunk erfreut über den niedrigeren Yuan-Kurs.
Der Internationale Währungsfonds lobte Peking derweil für seine neue, mehr am Markt orientierte Methode, den Yuan-Kurs zu bestimmen. Das sei ein willkommener Schritt, so wörtlich. Der IWF geht von einem frei schwankenden Wechselkurs in China in zwei bis drei Jahren aus.
Kritik kommt hingegen aus den USA. Washington wirft Peking seit Langem vor, den Yuan künstlich niedrig zu halten.