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Peking
China wertet Währung noch mal ab

Die gestrige Abwertung des Yuan in China war doch keine einmalige Maßnahme. Die chinesische Zentralbank wiederholte den Schritt heute und senkte den Referenzkurs zum US-Dollar um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vortag herab. Die gestrige Senkung war als Ausnahme dargestellt worden.

Von Markus Rimmele |
    In einem Schaufenster in Hongkong sind Yuan- und Dollar-Scheine zu sehen, ein Mann geht vorbei.
    China hat seine Währung zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen abgewertet. Straßenszene aus Hongkong. (picture alliance / dpa / Ym Yik)
    Die chinesische Zentralbank hat den Yuan-Mittelwert gegenüber dem US-Dollar am Morgen um weitere 1,6 Prozent gesenkt – zusätzlich zu den fast 2 Prozent vom Dienstag. Der neue Mittelwert liegt sogar noch unterhalb des gestrigen Schlusskurses.
    Chinas Währung ist nicht frei schwankend, die Notenbank setzt jeden Tag einen Referenzkurs zum Dollar fest, von dem der Yuan maximal 2 Prozent abweichen darf.
    Nach dem erneuten Kursrutsch rechnen viele Marktanalysten mit einem längeren Abwertungstrend. Wang Tao von der Großbank UBS prognostiziert 6,5 Prozent minus gegenüber dem Dollar in diesem Jahr.
    Mit dem Vorgehen Pekings steigt die Gefahr eines Währungskriegs in Asien, also eines Abwertungsrennens. Tatsächlich haben der japanische Yen und der südkoreanische Won zuletzt gegenüber dem Dollar verloren. China zieht jetzt nach.
    Eine schwächere Währung ist attraktiv, weil dadurch die heimischen Exporte auf dem Weltmarkt günstiger werden. Chinas Ausfuhren waren im Juli um 8,3 Prozent eingebrochen im Jahresvergleich. Chinesische Unternehmensvertreter äußerten sich gegenüber dem ARD-Hörfunk erfreut über den niedrigeren Yuan-Kurs.
    Der Internationale Währungsfonds lobte Peking derweil für seine neue, mehr am Markt orientierte Methode, den Yuan-Kurs zu bestimmen. Das sei ein willkommener Schritt, so wörtlich. Der IWF geht von einem frei schwankenden Wechselkurs in China in zwei bis drei Jahren aus.
    Kritik kommt hingegen aus den USA. Washington wirft Peking seit Langem vor, den Yuan künstlich niedrig zu halten.