Was ist ein VPN?
VPN ist die Abkürzung für Virtuelles Privates Netzwerk, womit im Prinzip schon alles gesagt ist: Ein Netzwerk, das entsteht zwischen Computern, Smartphones oder anderen Geräten, um Daten auszutauschen. Es ist privat und nicht öffentlich einsehbar. Und virtuell, weil es nicht mithilfe von Kabeln, sondern einer Software entsteht.
Aber: VPN ist nicht gleich VPN. Viele Verbindungen lassen sich leicht durch bestimmte Techniken identifizieren. Als wirklich sicher gelten nur VPNs, die die eigene Identität verschleiern. Genau das macht der sogenannte Tor-Browser, der den Zugang ins Dark Net ermöglicht. Auch der ist künftig in Russland verboten.
Warum sind VPN-Apps in Ländern wie China und Russland wichtig?
Wer einen tatsächlichen VPN-Tunnel nutzt, greift auf die IP-Adresse des gewählten VPN-Anbieters zurück - und verschleiert so die eigene nach außen. Auf diesem Weg können Menschen die Zensur ihrer Regierungen umgehen und Internetseiten besuchen, die blockiert sind. Beispielsweise sperrt China soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sowie internationale Medien wie die "New York Times" und die "Deutsche Welle".
In Russland gibt es seit 2012 eine schwarze Liste von Inhalten, die Zehntausende Einträge lang ist. Die nun auf den Weg gebrachten neuen Internet-Regeln Moskaus machten das Land "weniger sicher und weniger frei", kritisierte der im russischen Exil lebende US-Whistleblower Edward Snowden.
Was bedeuten VPN-Apps für die Arbeit von Journalisten?
Auch für Journalisten heißt es vor allem: Geschützte Kommunikation. Ob Mailverkehr oder Videochat – wer seinen Austausch unangreifbar machen will, verwendet eine sichere VPN-Verbindung. Das gilt für den Kontakt des Korrespondenten in seine Heimat genau wie den des Dissidenten zu einer Redaktion im Ausland.
Im Interview mit spricht Thielko Grieß, für den Deutschlandfunk als Korrespondent in Moskau, über Probleme und Folgen der verschärften Internetregeln in Russland.