Musik: "Bakwapanu" - Jupiter & Okwess
"Ich bin auf der Suche nach einem neuen kongolesischen Sound, der nichts mit der Rumba zu tun hat. Ich will den Weg für eine neue Generation ebnen – nicht nur musikalisch, sondern auch politisch. Das Bewusstsein der Jugendlichen will ich schärfen und ihre Augen für unsere unglaublichen Schätze öffnen."
Das sagt Jean-Pierre Bokondji alias Jupiter aus dem Kongo – groß gewachsen, schlank, Jeans, T-Shirt. Trotz seiner 52 Jahre strahlt der Sänger und Komponist etwas Jungenhaftes und Frisches aus.
Sein in Zentralafrika gelegenes Heimatland ist zwar sehr reich an Rohstoffen wie Diamanten, Gold, Kupfer und Coltan, durch jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption und Kriege ist es aber heute eines der ärmsten Länder der Welt. Dennoch lassen sich hier Schätze heben:
"Mir geht es weder um Gold noch Diamanten. Nein, der immaterielle kulturelle Reichtum des Kongo interessiert mich: die heimische traditionelle Musik."
Bislang hat der umtriebige Musiker zwei Alben vorgelegt und tritt mit seiner Band Jupiter and Okwess weltweit auf Festivals auf.
"Wir haben in unserer Band Bläser, Schlagzeug, Gitarren, viele Trommeln und zahlreiche Sänger. In dieser großen Formation sind eigentlich fast alle Ethnien des Kongos vertreten. Wir wollen einen neuen Sound kreieren, den ich "Bofenia Rock" nenne. Bofenia heißt der Musikstil aus der Gegend meiner Großmutter, einer Heilerin, die mit diesen Rhythmen ihre Patienten behandelte."
Jupiter Bokondji entwickelte bereits 2013 mit seiner Band Jupiter & Okwess auf seinem Debütalbum "Hotel Univers" einen einzigartigen Mix aus Afrobeat, Folk-Rock und Funk. Darauf zu finden ist der Song "Yaka", zu dem Bokondji den Rapper Bebson De La Rue - übersetzt Bebson von der Straße - eingeladen hat.
Es ist ein groovender Rhythmus mit hypnotischen Melodieläufen – typisch für den kongolesischen Gitarrenstil – vermischt sich mit Perkussion, der rauen Stimme von Nelly Eliya, den Worten Jupiters und dem helleren Timbre von Bebson de La Rue.
Die Okwess-Musiker beschwören den Bofenia Rock auf zeremonielle Weise. Jupiter hat sich von einem Ritual der Provinz Äquator inspirieren lassen, wo die Dorfbewohner um ein Feuer solange tanzen und singen, bis sie vollkommen erschöpft sind.
Musik: "Yaka" - Jupiter & Okwess
Einen eigenen Musikstil zu kreieren, zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Jupiter Bokondji. Er verbringt seine Teenager-Zeit in Ost-Berlin der 1970er Jahre.
"Mein Vater war Diplomat. Wir wohnten damals in Ost-Berlin. Zwei Mal pro Tag hab ich die Grenze überschritten, bin von Ost- nach West-Berlin in die Schule und wieder zurück nach Hause gefahren. Als ehemalige belgische Kolonie ist im Kongo ja Französisch die offizielle Sprache und es gab in Ost-Berlin damals keine französische Schule.
Von westlichen Rhythmen begeistert
In West-Berlin hab ich so die westliche Musik entdeckt: James Brown, The Jackson 5, Frank Zappa und David Bowie. Die Rhythmen hab ich geradezu verschlungen."
Bereits in Berlin ist Jupiter Bokondji auf der Suche nach einem eigenen Sound und tut sich mit Freunden zusammen. Sie machen gemeinsam Musik. Gleichzeitig fühlt er sich als Kongolese in dieser Stadt nicht vollkommen akzeptiert.
"Wenn ich allein unterwegs war, hab´ ich hinter mir gehört: "Oh Mama, Mama, guck mal ein Neger!" Fast jeden Tag hab ich das erlebt. Ich fragte, was das bedeutet und man sagte mir auf Französisch 'Un Noir'. Auf einmal begriff ich diese rassistische Bemerkung. Ich nannte von da an unsere Band "Die Neger". ‚Die haben sie doch nicht alle‘, überlegte ich. ‚Wenn die mich Neger nennen, dann sage ich zu ihnen: Kartoffel!’"
Seine damaligen Erlebnisse hat Jupiter Bokondji mit Rockanklängen und Sprechgesang auf seinem ersten Album verarbeitet.
"In ‚My World Is My Land‘ singe ich auch auf Deutsch und erinnere an meine Zeit, die ich in Ost- und West-Berlin verbracht habe: ‚Ich bin ein Berliner, die World ist mein Land‘, sage ich und fahre fort: ‚Ich bin ein Kongolese und die World ist mein Land. ‘ Wie kann man behaupten, dass die Welt einem gehört. So entstehen immer wieder Konflikte und Kriege. Die Erde ist für alle da."
Musik: "The World Is My Land" - Jupiter & Okwess
Anfang der achtziger Jahre kehrt Jupiter mit seinen Eltern nach Kinshasa zurück, er ist 17 Jahre alt. Sein Interesse an den Rhythmen aus dem Kongo erwacht.
Annäherung an die kongolesische Musiktraditionen
"Ich hab viele verschiedene traditionelle Klänge entdeckt. Bei Beerdigungs-zeremonien hat jede Ethnie ihre eigene Musik. Ich hatte lange Zeit in Europa verbracht und mich wie ein Weißer gefühlt. Hier konnte ich mich nun als Afrikaner dieser mir fremden Kultur annähern. Die Rhythmen hatte ich schon in Europa gehört, sie klangen in Afrika aber roher. Ich fand heraus, dass es in Kinshasa über 250 Ethnien gibt und jede Ethnie ungefähr zehn bis fünfzehn eigene Rhythmen hat."
Eine erste Einführung in die musikalischen Traditionen bekam Bokondji bereits durch seine Großmutter. Als Heilerin spielte sie auch Schlaginstrumente bei Beerdigungen, und Jupiter begleitete sie oft. So begann in Kinshasa seine Reise durch verschiedene Musiktraditionen des Kongos.
Das Land hat rund 80 Millionen Einwohner, die sich auf über 250 Ethnien verteilen. Zu den wichtigsten zählen: die Luba mit 18%, Mongo mit 17%, Kongo mit 15% und Asande mit 10%. Bokondji gehört zum Volksstamm der Mongo. Da jede Ethnie ihre eigene Sprache hat, gibt es ebenso viele einheimische Sprachen. Neben der Amtssprache Französisch gelten Lingála, Kikongo und Tshiluba als Nationalsprachen.
"Wir müssen zuversichtlich in die Welt blicken"
Oft benutzt Jupiter Bokondji in seinen Liedtexten Lingála – diese Sprache ist eine Brücke zwischen den verschiedenen Volksstämmen. So erreichen seine Botschaften alle seine Landsleute. Lingála ist eine sehr melodische Sprache, die sich im Song "Bapasi" an die Rhythmen aus der Provinz Bandundu geradezu anschmiegt. "Bapasi" ist ein Lied, das Mut machen soll.
"In Lingála gibt es eine Redensart: Ein Baum, der schon einen Blitzschlag überlebt hat, braucht keine Angst mehr vor dem großen Sturm zu haben. Wir müssen zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wir haben Energie und Kraft und können unser Leben meistern. Wichtig ist einfach eine positive Lebenseinstellung!"
Im Song "Bapasi" versetzen Samples mit Stimmengewirr und Sirenengeheul den Hörer in die Straßen von Kinshasa, die riesige Metropole am Kongo-Fluss mit ihren 12 Millionen Einwohnern.
Verzerrte Gitarrenklänge umgeben Jupiters warme, tiefe Stimme, dazwischen erklingt der Chor der anderen Musiker. Saxophon und Trompete setzen irritierende Akzente: Nervenschmerz und Klage, aber auch zäher Überlebenswille. Sprechgesang und der Chor der Musiker verdichten das Bild der Gefühle, Nöte, aber auch Hoffnungen.
"Leid lässt uns nicht los.
Es bestimmt unseren Alltag,
den täglichen Überlebenskampf:
Hunger, der nie nachlässt
Familien, die zerbrechen
Allein gelassene Kinder,
die durch die Straßen irren
Und gerade jetzt brauchen wir Hoffnung,
ohne sie werden wir verrückt.
Wir schreien vor Kummer.
Überall hallen Hilferufe
durch das Viertel Lemba in Kinshasa."
Es bestimmt unseren Alltag,
den täglichen Überlebenskampf:
Hunger, der nie nachlässt
Familien, die zerbrechen
Allein gelassene Kinder,
die durch die Straßen irren
Und gerade jetzt brauchen wir Hoffnung,
ohne sie werden wir verrückt.
Wir schreien vor Kummer.
Überall hallen Hilferufe
durch das Viertel Lemba in Kinshasa."
Musik: "Bapasi" - Jupiter & Okwess
Wenn die Kongolesen über afrikanische Musik sprechen, sagen sie einfach nur "miziki na biso": unsere Musik, um sie von importierten Klängen zu unterscheiden. Einzelne Musikstile werden oft nach den Tänzen benannt, aus denen sie entstanden sind, wie die Rumba beispielsweise. Die "Rumba Congolaise" zeichnet sich durch einen Gitarrenstil mit hypnotischen Melodieläufen aus, der mit dem schnelleren Tanzteil der Stücke, die so genannten Sebene, abwechselt.
Jupiter Bokondji orientiert sich sowohl an der "Rumba Congolaise" als auch an einem Musikstil, der sich in den 1970er Jahren in den Elendsvierteln von Kinshasa entwickelte. Bokondji will diesen unpolierten, urbanen Sound. Zu hören ist er zum Beispiel in seinem Stück "Evala Interlude".
Musik: "Evala Interlude" - Jupiter & Okwess
Der Wunsch, ein eigenes musikalisches Projekt zu realisieren, kollidierte mit den Vorstellungen seines Vaters, der für Jupiter Bokondji eine akademische Laufbahn anstrebte. Die Spannungen zwischen beiden waren so groß, dass der 18-jährige Sohn sein Elternhaus verließ.
Konsequent auf dem eigenen musikalischen Weg
"Ich landete auf den Straßen von Kinshasa, schlief in verlassenen Häusern, lernte viele Musiker kennen, spielte Trommel und sang. Nach zwei Jahren lief ich zufällig meiner Mutter über den Weg. Sie holte mich wieder nach Hause. Dort konnte ich mich gegen meinen Vater durchsetzen und meine erste Band ‚Bongo Folk‘ gründen."
In Erinnerung an seine Großmutter, die Heilerin mit ihren Trommeln, hat Jupiter Bokondji 2013 das Lied ‚Tshanga Tshungu‘ geschrieben und dabei Rhythmen des Zebola-Rituals seines Volkstammes der Mongo benutzt: Diese Trommelrhythmen sind als Therapeutikum gedacht, sie sollen zum Tanzen anregen und die Tänzer in eine Art Trance versetzen.
Musik. "Tshanga Tshungu" - Jupiter & Okwess
"30. Juni 1960, Palast der Nationen, Leopoldville, heutiges Kinshasa, hören Sie zu:
Wir haben Beleidigungen, Verletzungen und Schläge erfahren, morgens, mittags und abends."
Musik: "Congo"- Jupiter & Okwess
So beginnt der Song "Congo", in dem sich Jupiter Bokondji mit der Kolonialgeschichte seines Landes auseinandersetzt. Es ist die historische Rede des damaligen Staatspräsidenten Joseph Kasavubu, der am 30.6.1960 die Unabhängigkeit der vormals belgischen Kolonie ausruft.
"Der Kongo schreit
Zu Kolonialzeiten waren unsere Vorfahren Sklaven,
drei Mal am Tag wurden sie ausgepeitscht,
bekamen aber wenigstens drei Mal pro Tag zu essen.
Als unsere Eltern die so genannte Unabhängigkeit erhalten haben,
haben sie den Kongo nach ihrer Vorstellung aufgebaut.
Und 50 Jahre später haben die Kongolesen kaum ein Mal pro Tag zu essen.Brüder, ich frage mich, ist das die Schuld der Weißen?
Oder die Schuld unserer Eltern?
Sind wir unabhängig oder abhängig?
Das kann man heute noch nicht sagen,
die Geschichte wird uns eines Tages die Antwort geben."
Zu Kolonialzeiten waren unsere Vorfahren Sklaven,
drei Mal am Tag wurden sie ausgepeitscht,
bekamen aber wenigstens drei Mal pro Tag zu essen.
Als unsere Eltern die so genannte Unabhängigkeit erhalten haben,
haben sie den Kongo nach ihrer Vorstellung aufgebaut.
Und 50 Jahre später haben die Kongolesen kaum ein Mal pro Tag zu essen.Brüder, ich frage mich, ist das die Schuld der Weißen?
Oder die Schuld unserer Eltern?
Sind wir unabhängig oder abhängig?
Das kann man heute noch nicht sagen,
die Geschichte wird uns eines Tages die Antwort geben."
Der Song ist ein eindringlicher Hilfeschrei, in Call and Response wechseln sich Solostimmen und Chor ab.
In den achtziger Jahren ist die politische Lage im Kongo sehr instabil. Das Regime des damaligen Regierungspräsidenten Mobutu gründet auf Gewalt, Korruption und Repression. Putschversuche und Studentenunruhen schlägt er mit Hilfe des Militärs nieder.
Die sozialen Spannungen in der Bevölkerung verschärfen sich durch Landreformen: Millionen Menschen sind auf der Flucht. Kein günstiger Augenblick für Jupiter Bokondji, um mit seinem Mix aus traditionellen und westlichen Musikstilistiken Erfolg zu haben.
"Die Leute fragten uns: ‚Was wollt ihr mit eurem Sound? Das ist doch die Musik der Weißen.‘ Ich entgegnete: ‚Das sind doch die Weißen, die diese Musik von uns geklaut haben.‘ Eine unaufhörliche Debatte. Immer lief es auf dasselbe hinaus: Ablehnung. Dann haben mich 1990 meine Freunde verlassen. ,Es ist zu mühsam’, sagten sie mir. ,Wir haben keinen Erfolg mit unserer Musik.’"
Jupiter Bokondji machte weiter, änderte den Bandnamen, aus Bongofolk wurde Okwess und 2003 Okwess International. Der Name Okwess bedeutet Essen.
"Diese Musik sollte Nahrung für alle sein."
Der Zufall kam Jupiter Bokondji zu Hilfe. 2006 wollen die beiden französischen Regisseure Renaud Barret und Florent de la Tullaye eine Dokumentation über die Musikszene in Kinshasa, über Jupiter Bokondji und den neuen Street-Sound drehen.
In "Jupiters Dance", so der Titel der Dokumentation, ist Bokondji in Generalsuniform zu sehen, der Musiker versucht unter widrigen Umständen seine Band am Leben zu erhalten. "Jupiters Dance" ist eine Initialzündung für seine Karriere: Auf einmal interessierten sich kongolesische und internationale Produzenten für ihn und er konnte 2013 endlich sein Album "Hotel Univers" veröffentlichen.
Musik: "Yaka" – Jupiter&Okwess
Jupiter Bokondji spielt mittlerweile eine zentrale Rolle im Musikgeschehen seiner Heimat und hat sich einen Platz in der jüngeren Generation kongolesischer Künstler erkämpft. Heute berät er viele Musiker und arbeitet auch als Arrangeur. Er will seine Landsleute ermutigen, neue Projekte auf die Beine stellen und der Jugend Hoffnung machen.
"Mit der Musik und meinen Texten will ich Zeichen setzen: Die Einstellung zum politischen System muss sich grundlegend ändern. Die Kongolesen müssen lernen, ihre Meinung zu äußern, ‚Nein‘ zu sagen und ein demokratisches System aufzubauen."
Das Feilen am kongolesischen Sound geht weiter
Nach wie vor ist Jupiter Bokondji dabei, an seinem Sound zu feilen und hat deshalb den Titel "Kin Sonic" für sein aktuelles Album gewählt. "Kin Sonic" verweist auf die musikalische Vielfalt des Kongos. Dieses Mal beteiligen sich der australisch-französische Violinist Warren Ellis, der in der Band Nick Caves and the Bad Seeds gespielt hat, und der britische Popmusiker und Keyboarder Damon Albarn. Er ist der musikalische Kopf von Blur und Gorillaz und großer Fan afrikanischer Musik.
Musik: "Pondjo Pondjo" – Jupiter & Okwess
"Pondjo Pondjo" – diesen Song prägt eine gedämpfte Grundatmosphäre, auf die sich klagende Läufe der Violine von Warren Ellis legen.
So engagiert Jupiter Bokondji sich um die musikalischen Traditionen seines Landes bemüht, so engagiert kümmert er sich in seinem Wohnviertel Lemba in Kinshasa als Botschafter des Vereins "La Fondation Étoile du Congo de Madame Princesse Kibinda Mariam Rita" um obdachlose Straßenkinder.
"Ich will ihnen eine Schulbildung ermöglichen, eine Unterkunft und Zukunftsperspektive geben. ‚Blickt nach vorne, vergesst, was passiert ist‘, fordere ich sie auf. ‚Nehmt euer Leben selbst in die Hand!‘"
Wie eine Predigt in den Straßen von Kinshasa
Im Song "Le Temps Passé" zitiert die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire einen Auszug aus dem Buch "Bandoki" – "Die Zauberer" – des Philosophen Zamenga Batukezanga: Die Vorfahren werden um Hilfe bei der Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen gebeten. Der Song setzt auf Gitarre und Chor, auf Live-Samples aus dem Alltag Kinsahasas, dazu die Rezitation von Bonnaire: Der Song wirkt fast wie eine Predigt in den Straßen der kongolesischen Hauptstadt.
Musik: "Le Temps Passé" – Jupiter & Okwess
Der Kongo kommt nicht zur Ruhe. In der Mitte des Landes schwelt ein Krieg zwischen Rebellen und Regierung, Menschenrechtsverletzungen und politische Morde dauern fort. Hundertausende sind vor den Kämpfen auf der Flucht.
Der 52-jährige Jupiter Bokondji schlägt kritische Töne an. Doch wer im Kongo redet, bringt sich leicht in Gefahr. Deshalb benutzt Bokondji Geschichten und Parabeln, wie beispielsweise im Stück "Bengai Yo".
"Ich spreche von einem Vater, der mit seinem Sohn und dessen Freund jagen geht. Sie haben ein großes Tier gefangen. Der Vater gibt seinem Sohn Fleisch und dessen Freund nur Knochen. Das ist ein Appell an unsere Machthaber: Sichert die Existenz unserer Bevölkerung. Wenn sich nichts tut, wird es bald zu explosiven Unruhen kommen."
Musik: "Bengai Yo" – Jupiter & Okwess
"Ich rufe meine Zeitgenossen zur Einheit auf"
"Heute ist die Welt gespalten. Kriege toben überall. Ich rufe meine Zeitgenossen zur Einheit auf. Nur so ist es möglich, irgendwann Frieden zu haben."
Rufe von Jupiter Bokondji, ein rasantes Gitarrenriff, dazu die Keyboard-Klänge von Damon Albarn. "Musonsu" ist ein sich in seiner Intensität steigerndes Stück, das trotz kritischer, ernster Themen Tanzfreude verbreitet – vielleicht deshalb, weil Jupiter trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Musik: "Musonsu" – Jupiter & Okwess
Jupiter Bokondji – ein Brückenbauer zwischen Afrika und Europa und Mittler zwischen Generationen. Er wird weiter das kritische Bewusstsein seiner Landsleute schärfen und an seinem Sound basteln – seine beiden Lebensaufgaben.