WDR-Recherche
Personal, Geld, Unterkünfte fehlen - Jugendämter sehen Kinderschutz in Deutschland gefährdet

Durch Mangel an erfahrenem Personal, Geld und Unterkünften bei vielen Jugendämtern ist einem Medienbericht zufolge der Kinderschutz in Deutschland gefährdet.

    Ein kleiner Junge steht mit schmutziger Kleidung, zerrissenen Hosen und verschiedenen Strümpfen in einem unaufgeräumten Zimmer.
    "Man muss wirklich betteln, damit Kinder nicht im Hotel landen oder von Jugendamts-Mitarbeitern mit nach Hause genommen werden." (picture-alliance/ dpa)
    Von Gewalt oder Missbrauch Betroffene müssten mitunter länger als angebracht in ihren Familien bleiben, berichtet der WDR mit Verweis auf eine eigene bundesweite Befragung unter 300 teilnehmenden Jugendamtsleitungen. Da Unterkünfte für Kinder in Not fehlten, nehme die Platzsuche so viel Zeit ein, dass Mitarbeiter andere Aufgaben aufschieben müssten. Mehr als die Hälfte der befragten Ämter habe angegeben, sie hätten das Gefühl, Kinderschutz unter den derzeitigen Bedingungen nicht immer gut gewährleisten zu können. In einigen Fällen hätten Minderjährige schon in Amtsstuben übernachten müssen. Eine Jugendamtsmitarbeiterin, die anonym bleiben wolle, wird mit den Worten zitiert, man müsse manchmal wirklich betteln, damit Kinder nicht im Hotel landeten oder man sie letzten Endes nicht selbst mit nach Hause nehmen müsse.
    Diese Nachricht wurde am 08.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.