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Peru
Zehntausende protestieren gegen Gewalt gegen Frauen

In Peru haben zehntausende Menschen gegen die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen demonstriert. Auch der neue Präsident Pedro Pablo Kuczynski lief bei einem Protestmarsch durch die Hauptstadt Lima mit. Justizministerin Marisol Pérez Tello sagte, Peru müsse mit seiner traditionellen Macho-Kultur brechen.

    Teilnehmerinnen eines Protestmarsches gegen Gewalt gegen Frauen laufen trommelnd durch Perus Hauptstadt Lima.
    Teilnehmerinnen eines Protestmarsches gegen Gewalt gegen Frauen laufen trommelnd durch Perus Hauptstadt Lima. (AFP/ Chris Bouroncle)
    Allein in Lima gingen rund 50.000 Menschen unter dem Motto "Ni una menos" - Keine weniger" auf die Straße. Auch in anderen Städten fanden Kundgebungen statt. Es waren die bisher größten Demonstrationen gegen Gewalt gegen Frauen in Peru. Die Zeitung "La República" nannte die Proteste "historisch".
    Auch der Präsident ist dabei
    Die Demonstrantinnen kritisierten unter anderem eine Gleichgültigkeit der Justiz gegenüber Gewaltverbrechen an Frauen. Männer kämen oft mit einer geringen Strafe davon. "Wir wollen uns für eine Kultur des Friedens und der Toleranz einsetzen", sagte der neue peruanische Präsident Pedro Pablo Kuczynski, der gemeinsam mit seiner Frau an dem Protestmarsch durch Lima teilnahm. "Nie wieder Gewalt gegen Frauen und Kinder."
    Justizministerin Marisol Pérez Tello sagte, für eine erfolgreiche Politik der Gleichberechtigung müsse das Land mit seiner traditionellen Macho-Kultur brechen. Dazu sollten auch die Polizisten in ihrer Ausbildung stärker für das Thema sensibilisiert werden - nach Behördenangaben hat rund ein Drittel der Opfer ihren Peiniger schon vorher einmal angezeigt.
    Schon 54 Morde an Frauen in diesem Jahr
    Im vergangenen Jahr registrierten die peruanischen Behörden 95 Frauenmorde, in diesem Jahr sind es bereits 54 sowie 118 Mordversuche. Allein in der vergangenen Woche überlebten drei Frauen die Gewalt gegen sie nicht.
    Die Weltgesundheitsorganisation führt Peru in einem 2013 erschienenen Bericht auf Platz drei der Länder mit der höchsten Zahl von weiblichen Opfern sexueller Gewalt durch ihre Partner.
    (nin/tzi)