
Er veröffentlichte mehr als 40 Bücher und machte sich als Romancier, Novellist, Essayist und Kritiker international einen Namen. 2010 wurde er mit dem Literaturnobelpreis geehrt für "seine Kartographie der Machtstrukturen und für seine gestochen scharfen Bilder des individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage", wie es in der Begründung hieß. Zudem engagierte er sich politisch und gesellschaftlich - unter anderem kandidierte er 1990 in Peru als Staatspräsident, unterlag jedoch in der Stichwahl.
Bereits während seines Jura- und Literaturstudiums war er in Lima einer Untergrundgruppe beigetreten, die den Wiederaufbau der verbotenen Kommunistischen Partei zum Ziel hatte. Ein Promotionsstipendium führte ihn in die spanische Hauptstadt Madrid; von 1958 bis 1974 lebte Vargas Llosa überwiegend in Europa.
Erstlingsroman wird zum Bestseller
Nach beruflichen Anfängen als Journalist und Tätigkeiten als Spanischlehrer und Übersetzer in Paris schrieb er mit seinem ersten Roman "Die Stadt und die Hunde" (1963) einen internationalen Bestseller. Mit 27 Jahren erhielt er den Rómulo-Gallegos-Preis, eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen der spanischsprachigen Welt.
Sein erster politischer Roman, "Gespräch in der Kathedrale" (1969), wird von manchen Kritikern als sein bedeutendstes Buch eingestuft. Die radikale Kritik an überkommenen Traditionen und gesellschaftlichen Strukturen, verbunden mit einem ethisch begründeten leidenschaftlichen Ton, wiesen den jungen Autor als politischen Revolutionär aus. Doch die Erfahrungen mit linken Diktaturen in Lateinamerika veranlassten Vargas Llosa in den 1970er Jahren zu einer Abkehr von linken Utopien und einer Wende zum Antikommunisten und wirtschaftsliberalen Vordenker.
Diese Nachricht wurde am 14.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.