Trotz zahlreicher Vorwürfe
Pete Hegseth wird US-Verteidigungsminister

Der frühere TV-Moderator Hegseth wird neuer US-Verteidigungsminister. Der umstrittene Kandidat von Präsident Trump wurde vom Senat nur knapp als Pentagon-Chef bestätigt. Für die nötige Mehrheit im Senat brauchte es am Ende die Stimme von Vizepräsident Vance, der ein Patt auflöste.

    Pete Hegseth spricht zu Journalisten.
    Pete Hegseth konnte sich nur knapp durchsetzen. (imago / Newscom World / Tom Williams)
    Neben den Demokraten hatten drei Republikaner gegen Hegseth gestimmt. Der 44-Jährige wird mit dem Pentagon eines der wichtigsten Ministerien der USA leiten. Aufgrund der knappen Mehrheit der Republikaner in der Kammer und Bedenken in den eigenen Reihen war Hegseth das Amt bis zum letzten Moment nicht sicher. Neben zwei republikanischen Senatorinnen stimmte auch der ehemalige Mehrheitsführer McConnell gegen ihn. 

    Zahlreiche Vorwürfe gegen Hegseth

    Hegseth werden neben mangelnder Erfahrung unter anderem Alkoholmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Kurz vor der Abstimmung waren neue Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gekommen. Die demokratische Senatorin Warren gab etwa bekannt, dass Hegseth dem Senat berichtet habe, dass er einer Frau, die anonym geblieben ist und die ihn der Vergewaltigung beschuldigt hat, 50.000 Dollar im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung mit Vertraulichkeitsklausel gezahlt habe. 
    Der bisherige Fox-News-Moderator hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat für Minnesota keine politische Erfahrung. Er ist Ex-Major der Heeres-Nationalgarde.

    Hegseth präsentiert sich als Erneuerer

    Bei seiner Anhörung im Senat hatte sich der 44-Jährige als Erneuerer präsentiert. Es sei Zeit für jemanden mit "Staub auf seinen Stiefeln", der das "Kämpfer-Ethos" zurück ins Pentagon bringe. Er werde eine "America First"-Politik verfolgen und Frieden durch Stärke erreichen. Für Irritationen hatten Hegseths Äußerungen gesorgt, dass Frauen nicht in Kampfeinsätzen zu gebrauchen seien.
    Ein hochrangiger Republikaner nannte Hegseth wohlwollend einen unkonventionellen Kandidaten - und zog eine Parallele zu Trump. Dieser bricht immer wieder mit Konventionen und trat bei der Wahl 2016 selbst als Kandidat ohne nennenswerte politische Erfahrung an. 

    Sicherheitspolitische Entscheidungen

    Als Verteidigungsminister ist der frühere Soldat für das schlagkräftigste Militär der Welt, 3,5 Millionen militärische und zivile Mitarbeiter, ein Budget von etwa 800 Milliarden Dollar sowie Rüstungsprojekte und sicherheitspolitische Entscheidungen großer Tragweite verantwortlich. 
    Auf das Pentagon setzt Trump auch bei der Realisierung seines harten Anti-Migrations-Kurses. Er gab dem Verteidigungsminister an seinem ersten Tag im Amt die Befugnis, so viele Soldaten zu entsenden wie nötig, um die Südgrenze zu sichern.
    Diese Nachricht wurde am 25.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.