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Peter Kunzmann vs. Jana Hoger
Haustierhaltung - Tierliebe oder Tierquälerei?

Kuscheltier, Kind- oder Partnerersatz: Haustiere spielen für viele Menschen eine extrem wichtige Rolle. Haustiere halten heißt aber auch, Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen. Tierschützer kritisieren jedoch: Haus- und Heimtierhaltung hat selten etwas mit Tierliebe zu tun.

Moderation: Stefan Römermann |
Ein Mann streichelt einen Hund
Ein Haustier halten heißt, Verantwortung zu übernehmen (imago stock&people)
In vielen Haushalten sind sie regelrecht Teil der Familie: Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen werden geliebt und verhätschelt. Sie sind Spielkameraden, Gefährten und manchmal sogar der wichtigste Lebensinhalt.
Tierschützer stellen sich dabei allerdings die Frage: Ist das wirklich noch Tierliebe oder doch viel zu oft Tierquälerei? Sollten wir vielleicht auf Haustiere komplett verzichten, weil eigentlich alle Tiere Freiheit wollen und nicht in Käfigen leben möchten? Oder kann man selbst exotische Heimtiere wie Spinnen, Schlagen oder Affen auch problemlos artgerecht halten?
"Eine Quelle von sehr viel Glück"
Peter Kunzmann, Professor für Tierethik an der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Peter Kunzmann, Professor für Tierethik an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, meint: Wer es mit der Tierhaltung richtig macht, kann auch Tieren ein wunderbares, beglückendes Leben ermöglichen. (Franz Grünewald/Tierärztliche Hochschule Hannover)
Pro: Peter Kunzmann, Professor für Tierethik an der Tierärztlichen Hochschule Hannover:
"Heimtierhaltung ist für viele Menschen eine Quelle von sehr viel Glück, von lebenslangen, intensiven Mensch-Tier-Beziehungen. Wir machen gerade ein Projekt, in dem es um die Trauer um Haustiere geht. Und da sieht man es nochmal sehr deutlich: Viele Menschen hängen ganz stark an ihren Tieren und das ist für sie zuallererst ein wunderbares, beglückendes Erlebnis. Und wenn sie es mit der Tierhaltung richtig machen, kann das auch für die Tiere ein wunderbares, beglückendes Leben sein. Das ist möglich, wenn man es richtig anstellt. Und da liegt die besondere Verantwortung des Menschen, aber wenn er die auf sich nimmt, spricht erst einmal gar nichts gegen Haus- oder Heimtierhaltung."
"Haustiere sind Individuen mit ganz eigenen Rechten"
Jana Hoger, Referentin "Tierische Mitbewohner" bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. mit einem kleinen Hund auf dem Arm
Jana Hoger, Referentin „Tierische Mitbewohner“ bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. (PETA Deutschland)
Contra: Jana Hoger, Referentin "Tierische Mitbewohner" bei der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V.:
"In deutschen Wohnzimmern finden sich die unterschiedlichsten Tierarten: vom Meerschweinchen über die Katze bis hin zu exotischen Tieren wie dem afrikanischen Weißbauch-Igel. Das Problem ist, dass es keine ausreichenden Gesetze gibt, die die Haltung reglementieren und die Haltung bestimmter Tierarten verbieten. Dafür setzen wir uns ein. Denn wir sind der Meinung, dass jedes Lebewesen als Individuum betrachtet werden muss, dem ganz eigene Rechte zustehen und dessen Bedürfnisse beachtet werden müssen, und die auch von uns Menschen verstanden werden müssen."